Mitschnitte von Gesprächen
29.11.2019, 10:54 Uhr
Wie Sprachassistenten 2019 Datenschutzbedenken auslösten
Die Erkenntnis, dass Mitschnitte von Gesprächen mit Assistenten wie Alexa und Siri auch von Mitarbeitern gehört werden können, löste 2019 viel Kritik aus. Anbieter fragen die Nutzer nun um Erlaubnis.
Sprachassistenten, die sich in den vergangenen Jahren über Geräte wie Amazons vernetzte Echo-Lautsprecher oder Apples iPhones ausbreiteten, galten mal als die Zukunft, mal als halbgare Spielerei - aber in diesem Jahr kam ein unangenehmes Geheimnis der Branche ans Licht. Damit die Software die Nutzer verstehen kann, müssen immer wieder Aufzeichnungen von Dialogen nachträglich von Menschen angehört werden. Den weitaus meisten Nutzern war das nicht bewusst. Auch weil die Praxis in Unterlagen bestenfalls irgendwo ganz tief im Kleingedruckten erwähnt wurde. Oder gar nicht.
Der Ball kam ins Rollen im April. Der Finanzdienst Bloomberg enthüllte, dass einige Mitschnitte von Unterhaltungen mit Amazons Assistenzsoftware Alexa an diversen Standorten rund um die Welt ausgewertet werden, unter anderem in Boston, Costa Rica, Indien und Rumänien. Und zwar nicht nur direkt beim Konzern, sondern auch bei Dienstleistungs-Firmen. Ein Mitarbeiter aus Boston sagte, er habe zum Beispiel Aufzeichnungen mit den Worten "Taylor Swift" analysiert und sie mit der Anmerkung versehen, dass die Nutzer die Sängerin meinten.
Auch Siri und der Google Assitant hören mit
Danach wurde Schritt um Schritt klar, dass es bei Apples Siri und dem Google Assistant nicht anders läuft.
Die Dienste-Anbieter stehen vor einem realen Problem. Nutzer erwarten, dass ein Sprachassistent sie versteht. Aber wie verbessert man die Software bei Fehlern, wenn man nicht genau weiß, wo und wie sie sich geirrt hat? Das sei insbesondere wichtig bei speziellen Fällen wie Dialekten oder Akzenten, die man schlecht mit einem generellen Anlernen der Programme abdecken könne, heißt es in der Branche.
Die Dienste-Anbieter stehen vor einem realen Problem. Nutzer erwarten, dass ein Sprachassistent sie versteht. Aber wie verbessert man die Software bei Fehlern, wenn man nicht genau weiß, wo und wie sie sich geirrt hat? Das sei insbesondere wichtig bei speziellen Fällen wie Dialekten oder Akzenten, die man schlecht mit einem generellen Anlernen der Programme abdecken könne, heißt es in der Branche.
Ein ebenso schwieriger Fall sind die fehlerhaften Aktivierungen, bei denen die Sprachassistenten zu Unrecht glauben, ihr Weckwort wie "Alexa" oder "Hey, Siri" gehört zu haben. Hier ist es für die Entwickler wichtig, zu wissen, welche Laute genau zu dem Missverständnis führten, um sie Software entsprechend anzupassen.