Wie Sprachassistenten 2019 Datenschutzbedenken auslösten

Bedenken aus Datenschutzsicht

Allerdings sind die Aufzeichnungen nach fehlerhaften Auslösungen auch potenziell besonders bedenklich aus Datenschutz-Sicht: Denn sie enthalten Sätze, die höchstwahrscheinlich nicht für den Sprachassistenten bestimmt waren, sondern aus Unterhaltungen zwischen den Nutzern stammen dürften. Der Mitarbeiter eines Apple-Dienstleisters erzählte der Zeitung "Guardian", auf den Aufnahmen seien zum Teil sehr private Details zu hören. So schnappe Siri auch Fragmente von Gesprächen mit medizinischen oder geschäftlichen Inhalten, mögliche kriminelle Aktivitäten oder auch Nutzer beim Sex auf, sagte er.
Nach den Enthüllungen war die bisherige Praxis nicht mehr aufrechtzuerhalten. Der Apple-Konzern, für den die Kritik angesichts des jahrelangen Datenschutz-Versprechens besonders schmerzhaft war, zog als erster die Reißleine und kündigte an, Aufnahmen nur noch nach ausdrücklicher Erlaubnis der Nutzer von Menschen auswerten zulassen. Zudem geschieht das nur noch beim Unternehmen selbst und nicht mehr bei Dienstleistern. Auch Google entschied sich für ein "Opt-In"-Verfahren mit vorheriger Zustimmung.
Amazon hingegen wählte eine andere Lösung. Der Online-Händler wählte ein sogenanntes "Opt-out", bei dem die Nutzer einer Verwendung ihrer Mitschnitte zwar widersprechen können, sie aber standardmäßig vorausgesetzt wird. Amazon sehe darin die bessere Lösung für die Nutzer, sagt Gerätechef Dave Limp. Es könne natürlich sein, dass die Konkurrenten weiter beim maschinellen Lernen seien als Amazon - was er sehr bezweifele -, "oder ihre Dienste werden sich nicht so schnell verbessern". Er hoffe, "dass wir eines Tages keine Beteiligung von Menschen brauchen werden" - noch sei das aber notwendig. Zugleich seien die Reaktionen in den Medien stärker gewesen als bei den Nutzern: "Die Kunden haben nicht aufgehört, Alexa zu nutzen."



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