24.08.2012, 16:25 Uhr
Startschuss für die De-Mail
Die Deutsche Telekom startet am 31. August zur IFA ihr De-Mail-Angebot. Im Gegensatz zur E-Mail ist mit der De-Mail erstmals eine rechtssichere elektronische Kommunikation möglich.
Startschuss für die De-Mail von der Deutschen Telekom: Am 31. August will der Bonner TK-Anbieter zur Funkausstellung in Berlin sein Angebot der rechtssicheren elektronischen Post für Privatkunden und Firmen starten. Im Vorfeld hatten sich bei der Telekom nach eigener Aussage rund 500.000 Menschen eine De-Mail-Adresse reserviert. Zu den Firmen, die den Dienst einführen wollen, gehören zum Beispiel die Targobank oder der Versicherungsdienstleister Allianz.
Noch nicht ganz so weit ist ein weiterer der künftigen De-Mail-Anbieter: 1&1 mit seinen Marken GMX und Web.de. Der zum United-Internet-Konzern gehörende Anbieter hat bekanntgegeben, dass bei ihm zur IFA lediglich die Adressverteilung in die finale Phase geht. Ab dem 31. August können sich demnach bei 1&1 alle Personen mit einem Wohnsitz in Deutschland ihre persönliche De-Mail Adresse aussuchen und sich für den neuen Dienst identifizieren lassen.
Ein alter Hut ist das alles hingegen für den kleinsten der De-Mail-Anbieter: Mentana-Claimsoft. "Mit unserer Akkreditierung im März dieses Jahres sind alle Dienste der Mentana bereits gestartet. Dies bezieht alle Zielgruppen mit ein", so Vertriebsleiter Nils Kiehne gegenüber Telecom Handel.
Rechtssichere digitale Post
Die neue De-Mail soll fast genauso schnell und einfach wie eine normale E-Mail und dabei so rechtssicher wie ein herkömmlicher Brief sein. Während der Großteil des normalen E-Mail-Verkehrs unverschlüsselt und damit theoretisch sehr leicht mitzulesen ist, sind De-Mails durch eine Verschlüsselung vor Manipulationen aller Art geschützt.
Kritiker wie die Piratenpartei bemängeln jedoch, dass die Nachrichten beim Anbieter kurzzeitig dekodiert werden. Dies geschieht, um sie auf Viren und Spam zu überprüfen. Wegen der Verschlüsselung können De-Mails auch nicht an normale E-Mail-Adressen, sondern ausschließlich an Personen versendet werden, die ebenfalls über ein De-Mail-Konto verfügen.
Darüber hinaus sind die Identitäten des Absenders und des Empfängers eindeutig nachweisbar und fälschungssicher, was bei normalen E-Mails nicht der Fall ist. Hierzu müssen sich die Anwender, bevor sie den Dienst nutzen können, zunächst persönlich mit dem Personalausweis oder Reisepass bei einem Dienstleister vor Ort identifizieren. Lediglich die Besitzer des neuen Personalausweises mit eID-Funktion können diesen Schritt online erledigen.
Vielfältige Einsatzzwecke
Die Einsatzzwecke der rechtssicheren elektronischen Post sind vielfältig. Dazu gehören Rechnungen, Anträge, Mahnungen, Kündigungen, Gehaltsabrechnungen, Kontoauszüge, Verträge und Bestellungen. Für jede versandte De-Mail kann der Benutzer wahlweise auch eine Sende- und Empfangsbestätigung anfordern. Somit kann eine De-Mail auch ein herkömmliches Einschreiben ersetzen und für zeitkritische Dokumente eingesetzt werden.
Weitere Informationen und Hintergründe zur De-Mail sowie zur Rolle des indirekten Vertriebs bei der Vermarktung finden Sie in der PDF-Datei, die zum Download bereitsteht.