Telefónica hinkt bei 4G-Versorgung hinterher

Vorgaben nicht erfüllt

An dieser Vorgabe haperte es besonders - weil etwa Baugenehmigungen fehlten oder Umweltschutzbedenken den Bau verhinderten, wie die Unternehmen erklärten. Auch Telekom und Vodafone schafften es nicht vollständig, sie zu erfüllen - Vodafone lag wie auch die Telekom in Rheinland-Pfalz leicht darunter, der Bonner Konzern zudem in Baden-Württemberg und dem Saarland. Man werde diese ans Ausland angrenzenden Bereiche nun aber deutlich und kurzfristig verbessern können, sagte ein Telekom-Sprecher. Auch Vodafone will die letzten Lücken in den nächsten paar Monaten schließen.
Auch ungebremstes LTE-Surfen auf ICE-Strecken oder Autobahnen war ein Ziel der Bundesvorgaben - was allerdings alle Betreiber um einige Prozentpunkte verfehlten. Das liege daran, dass häufig Tunnel oder andere bauliche Hürden den Ausbau erschwerten, wie ein Sprecher der Netzagentur erklärte.
Positive Schlagzeilen macht man bei den Mobilfunkern mittlerweile lieber mit dem Ausbau des superschnellen, neuen Standards 5G, für dessen Frequenzen die Unternehmen im vergangenen Jahr mehr als 6,5 Milliarden Euro hinblätterten. Für den Otto-Normal-Verbraucher ist der flächendeckende 4G-Ausbau aber bislang deutlich relevanter, da nur die allerwenigsten Handys überhaupt 5G-fähig sind.
Ob die Verzögerungen großzügig in Kauf genommen oder etwa mit Bußgeldern geahndet werden, liegt nun in der Macht der Bundesnetzagentur. «Wir setzen alles daran, dass die Unternehmen von uns ermittelte Defizite bei der Erfüllung unserer Auflagen zügig beheben», sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann. Man werde in den nächsten Wochen mit eigenen Messwagen durch alle Bundesländer fahren, um die Angaben der Betreiber zu überprüfen.
Der Grünen-Fraktionsvize im Bundestag, Oliver Krischer, warf der Behörde vor, zu nachsichtig mit den Unternehmen umzugehen. Auch Unions-Fraktionsvize Ulrich Lange forderte die Behörde auf, jetzt «konsequent und zügig» zu handeln. Die Unternehmen hätten lange genug Zeit für den Ausbau gehabt. Sanktionen seien jedoch nicht ausgeschlossen, betonte die Netzagentur. Für die Betreiber heißt es ohnehin: Nach der Frist ist vor der Frist. Ende 2021 sollen in jedem Bundesland 99 Prozent der Haushalte mit dem LTE-Standard versorgt sein.




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