08.11.2012, 11:32 Uhr

Telekom schreibt Milliardenverlust

Aufgrund hoher Abschreibungen auf die US-Tochter T-Mobile USA muss die Deutsche Telekom im dritten Quartal einen Verlust von 6,9 Milliarden Euro ausweisen. Operativ bewegt sich der Umsatz des Konzerns auf Vorjahresniveau.
Nach hohen Wertberichtigungen auf die US-Mobilfunktochter T-Mobile muss die Deutsche Telekom im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres unterm Strich einen Verlust in Höhe von 6,9 Milliarden Euro ausweisen. Zum Vergleich: Im entsprechenden Vorjahresquartal verzeichnete der Bonner TK-Konzern noch einen Gewinn von rund 1,069 Milliarden Euro. Wenig Bewegung gab es hingegen beim Gesamtumsatz: Dieser blieb mit 14,651 Milliarden Euro im Jahresvergleich nahezu konstant. 
Die außerordentlichen Belastungen sind unmitellbare Folge der angekündigten Fusion von T-Mobile USA mit dem Konkurrenten MetroPCS: Da die Mobilfunktochter nicht mehr so hoch bewertet wird wie beim Einstieg der Telekom vor rund zehn Jahren, müssen nun Abschreibungen von insgesamt 7,4 Milliarden Euro vorgenommen werden.
Dazu Telekom-Chef René Obermann: ?Wir haben im vollen Bewusstsein der buchhalterischen Konsequenzen eine zukunftsweisende Entscheidung für unser US-Geschäft getroffen?, so der Manager. ?Wer jetzt nur auf das tiefrote Konzernergebnis schaut, übersieht, dass unser operatives Geschäft voll auf Kurs ist. Anders als viele Wettbewerber bieten wir Verlässlichkeit.?

Gute Performance in Deutschland

Tatsächlich ergibt ein Blick auf das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ein ganz anderes Bild: Zwar reduzierte sich dieser im 3. Quartal 2012 gegenüber dem Vorjahr leicht von 4,907 auf 4,777 Milliarden Euro - dennoch war das Abschneiden der Telekom in diesem Punkt immer noch besser als von den Analysten erwartet.
Auf dem deutschen Heimatmarkt konnte die Telekom einen Gesamtumsatz von 5,736 Milliarden Euro erzielen (Q3 2011: 5,810 Milliarden Euro), das Ebitda lag bei 2,401 Milliarden Euro (Q3 2011: 2,463 Milliarden Euro).
Rückläufig war einmal mehr der Mobilfunk-Serviceumsatz, der sich im Jahresvergleich um 0,5 Prozent auf 1,749 Milliarden Euro reduzierte. Im Gegenzug konnten die Bonner die Umsätze mit mobilen Datendiensten um rund 21 Prozent auf 498 Millionen Euro steigern. Zudem gelang es der Telekom, im Berichtszeitraum 524.000 neue Mobilfunkkunden hinzuzugewinnen. Damit kommen die Bonner im Mobilfunk-Segment nun auf knapp 35,994 Millionen Nutzer. 

Dividende für 2012 steht

Zufriedenstellend entwickelte sich das Festnetzgeschäft in Deutschland. Im dritten Quartal konnte die Telekom 76.000 neue Kunden für ihr Triple-Play-Angebot Entertain gewinnen und zählt nun 1,906 Millionen Nutzer. Insgesamt verzeichnet der Konzern bei den Breitband-Anschlüssen einen kleinen Zuwachs von 9.000 Zugängen auf 12,424 Millionen; bei den schnellen VDSL-Zugängen gab es ein deutliches Plus von 83.000 Zugängen auf 805.000.
Trotz der tiefroten Zahlen hält die Telekom an ihrer Prognose für das Gesamtjahr 2012 fest: Demnach soll das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) rund 18 Milliarden Euro erreichen. Zudem will das Unternehmen seinen Aktionären - wie geplant - eine Dividende von 70 Cent je Aktie zahlen. Zuletzt gab es Gerüchte, wonach die Telekom eine Kürzung der Dividende erwogen haben soll - dies hatte zu deutlichen Abschlägen der T-Aktie geführt.




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