Langzeitmotivierer 30.11.2016, 11:00 Uhr

Fitness-Armband: TomTom Touch im Test

TomTom hat mit dem Touch einen Activity Tracker auf den Markt gebracht, der dank Körperfettanalyse und Pulsmesser prädestiniert für Fitness-Fans erscheint. Wir haben das Gerät getestet.
Mit Fitness-Armbändern ist es so eine Sache. Anfangs herrscht beim Träger noch große Euphorie, mit Begeisterung wird mehrmals am Tag nachgeguckt, wie weit man vom täglichen Schrittziel oder dem angepeilten Kalorienverbrauch noch entfernt ist. Mit den Wochen schwindet diese Begeisterung jedoch zusehends, und früher oder später liegt der Tracker in der Schublade und wartet darauf, bei der nächsten Aufräumaktion wiederentdeckt zu werden.
Das Hauptproblem bei fast allen Vertretern dieser Gerätekategorie liegt darin, dass die Armbänder zu wenig Mehrwert im Alltag bieten beziehungsweise für effektives Fitnesstraining zu wenig Features bereitstellen. TomTom will es mit dem auf der IFA gezeigten Touch besser machen, wir haben das Fitness-Armband über mehrere Wochen getestet.
Die Einrichtung ist im Handumdrehen erledigt, in der MySports-App trägt man seine Daten wie Alter, Geschlecht und Gewicht ein, anschließend kann man verschiedene Ziele definieren. Dies kann neben einer bestimmten Schrittzahl pro Tag auch das Erreichen eines bestimmten Gewichts sein – oder die Erhöhung der Muskelmasse.
Hier unterscheidet sich der Touch von allen anderen seiner Kollegen – die Entwickler haben ihm einen Sensor zur Messung von Körperfett und Muskelmasse spendiert. Zur Messung legt man den Zeigefinger auf den silbernen Sensor unterhalb des Touchscreens, und nach einigen Sekunden wird einem mit einem kleinen Häkchen im Display angezeigt, dass die Daten erfolgreich erhoben wurden. Die Messung funktionierte im Test allerdings nicht immer auf Anhieb, manchmal benötigte man zwei Anläufe, etwa wenn der Finger nicht genau so auflag, wie es der Sensor gerne hätte.
Die Daten kann man allerdings nicht auf dem Gerät selbst einsehen, hierzu reichte wohl die monochrome Mini-Anzeige nicht aus. Stattdessen kann man in der App sehen, wie viel Fett man mit sich herumschleppt. Die Daten ließen sich mit einer Körperfettwaage relativ gut reproduzieren, so genau wie eine Messung beim Arzt dürfte diese Methode indes nicht sein, schließlich wird hierbei nur der Widerstand gemessen, den der Strom überwinden muss, wenn er vom Fingersensor über den Zeigefinger durch den Körper bis zum anderen Sensor auf der Unterseite geschickt wird.

Guter Pulsmesser beim TomTom Touch

Dort befindet sich auch ein weiteres Feature für Sportler – ein Pulsmesser. Das ist mittlerweile nichts Besonderes mehr, macht die Ausstattung des Touch aber komplett. Die Messung war sehr exakt und wich von der parallel erfolgten Analyse mittels Brustgurt quasi nicht ab, auch bei sportlicher Betätigung.
Der Touchscreen selbst reagierte auf Berührungen recht gut, mit leichten Wischgesten kann man die verschiedenen Infoscreens durchblättern. So sieht man neben der Uhrzeit beispielsweise die heute zurückgelegten Schritte, die Kalorienzahl oder die Schlafzeit. Wie viele andere Tracker bietet auch der TomTom Touch eine Schlafanalyse nach Leicht- und Tiefschlafphasen.
Dank der Bluetooth-Verbindung kann man sich auf dem Gerät auf Wunsch auch Push-Benachrichtigungen vom Smartphone anzeigen lassen, allerdings sind diese nur sehr rudimentär wie etwa die Anzeige eingehender Anrufe oder neuer SMS. Wer primär über WhatsApp oder andere Messenger textet, muss sich also nach einem anderen Tool umsehen.
Die Akkulaufzeit gibt TomTom mit bis zu fünf Tagen an, diesen Wert konnten wir im mehrwöchigen Test bestätigen. Häufige Trainingseinheiten mit konstanter Pulsmessung sowie das regelmäßige Messen des Körperfettanteils gehen allerdings spürbar zu Lasten der Laufzeit, was aber in der Natur der energiehungrigen Sensoren liegt und keinen echten Nachteil darstellt.
Insgesamt hat uns der Fitness-Tracker von TomTom gut gefallen, durch die exakte Pulsmessung und die Körperfettanalyse bietet der Touch echten Mehrwert für Nutzer, die neben der täglichen Schrittzahl auch ein praktisches Fitness-Tool suchen. Der Preis von rund 150 Euro geht in Ordnung, zumal das eingangs geschilderte Risiko des Verstaubens in der Schublade bei diesem Armband deutlich geringer sein dürfte als bei vielen Wettbewerbsprodukten.




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