Mikrofon
22.01.2021, 15:44 Uhr
Shure MV5C im Test: Mit Elvis im Homeoffice
Speziell für den Einsatz im (Home-)Office hat Shure das Mikrofon MV5C entwickelt. Im Praxistest bewies es sehr gute Audioeigenschaften, und auch die Verarbeitungsqualität konnte überzeugen.
Corona hat Millionen von Berufstätigen ins Homeoffice gezwungen, und mittlerweile dürften sich die meisten auch mit den technischen Möglichkeiten, die Microsoft Teams und Co. bieten, angefreundet haben. Doch vielfach werden Videokonferenzen durch schlechte Tonqualität getrübt, da die in den Laptops integrierten Mikrofone oft nur geringsten Bedürfnissen gerecht werden. Shure hat mit dem MV5C eine Lösung parat: Das Mikrofon erinnert in seinem Design an alte Modelle des Herstellers aus den 1950er Jahren, vor denen Stars wie Elvis Presley ihre Songs eingespielt haben.
Im Vergleich zu den Aufnahmesessions des Kings hat sich die Technik natürlich enorm weiterentwickelt, und so kann das MV5C weit mehr, als nur die Sprache aufzeichnen. Das Gerät wartet mit allerlei zusätzlichen Features auf, unter anderem gibt es drei schaltbare DSP Modi für Stimme, Instrument und Flat, die dem Aufgenommenen eine eigene Charakteristik verleihen. Die Aktivierung erfolgt mit einem kleinen Knopf auf der Rückseite. Über einen weiteren Button kann man das Mikro auch stumm schalten. Anfangs ist das allerdings etwas schwierig, da man beide Tasten nicht blind mittels Fühlens voneinander unterscheiden kann. Praktischer wäre es gewesen, die Stummschaltung in das Shure-Logo auf der Vorderseite einzubauen.
Der sogenannte Speech Enhancement-Modus soll für die Reduzierung unerwünschter Umgebungsgeräusche sorgen. Im Test funktionierte das sehr gut, die Gesprächspartner bekamen von den wenige Meter vom Mikrofon entfernt sprechenden Personen nichts mit. Das hat neben der Software vor allem auch mit der gerichteten Mikrofonkapsel des MV5C zu tun, die trotz des kugeligen Äußeren als Niere ausgelegt ist.
Die Installation ist denkbar einfach, das Mikro wird via USB-A oder USB-C an PC oder Mac angeschlossen, die Audiowiedergabe erfolgt auf Wunsch auch über einen Kopfhörer, den man via 3,5-mm-Klinke direkt am MV5C anstecken kann. So lassen sich auch einfache Kopfhörer mit schlechtem Mikrofon für Video- oder Audiokonferenzen nutzen.
Das Shure steht auf einem kleinen Metallfuß, der allerdings keine Veränderung der Ausrichtung zulässt. Hier wäre ein Klemmadapter praktisch, um das Mikro beispielsweise am Bildschirm zu befestigen. Zumindest kann man das MV5C einfach auch auf ein Stativ schrauben, hierzu ist an der Unterseite ein ¼-Zoll-Gewinde angebracht.
Die Verarbeitungsqualität des Mikrofons ist sehr gut, es gibt keine scharfen Kanten, die verwendeten Materialien fühlen sich hochwertig an. Der Preis von 125 Euro ist in Anbetracht dessen und der hohen Audioqualität gerechtfertigt.