Netzausbau 10.05.2016, 15:12 Uhr

EU-Kommission prüft deutsche Vectoring-Entscheidung genauer

Den Ausbau für schnellere Internet-Verbindungen mittels Vectoring-Technik will die EU-Kommission genauer hinterfragen. Hierzu leitete die Behörde nun eine eingehendere Prüfung ein.
(Quelle: Fotolia.com/xiaoliangge)
Die EU-Kommission wird die umstrittene Entscheidung für den Ausbau schneller Internet-Verbindungen in Deutschland mit Hilfe der sogenannten Vectoring-Technik genauer unter die Lupe nehmen. Die Behörde leitete am Dienstag eine vertiefte Prüfung ein. Das passiert meist, wenn es Zweifel gibt, die ausgeräumt werden müssen. Als Frist dafür werden drei Monate gesetzt.

Probleme des Vectorings

Beim Vectoring können in herkömmlichen Kupferkabel-Leitungen Download-Geschwindigkeiten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde erreicht werden. Die Telekom-Wettbewerber kritisieren, dass damit in den betroffenen Bereichen die wirtschaftliche Grundlage für einen Ausbau deutlich schnellerer Glasfaserleitungen wegfalle. Zudem bekomme die Telekom durch die aktuellen Pläne dort ein technologisches Monopol. Der Bonner Konzern weist das zurück.
Die Kommission stimmt zwar zu, dass die Pläne für rund 1,4 Millionen Haushalte in Deutschland erstmals Download-Geschwindigkeiten über 50 Megabit pro Sekunde bringen würden. Zugleich scheinen die Vorschläge in ihrer aktuellen Form Telekom-Wettbewerber zu behindern, erklärte die Behörde.
Die Gespräche mit der deutschen Bundesnetzagentur, die für die Pläne grünes Licht gab, werden von Digital-Kommissar Günther Oettinger geführt. Die Kommission will drei Ziele ausbalancieren: schnellere Internet-Verbindungen, Investitionen in zukunftsfähige Infrastruktur und funktionierenden Wettbewerb.




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