Report 05.02.2018, 08:00 Uhr

Augmented Reality wird endlich praxisreif

Der Einsatz von Datenbrillen beschleunigt Arbeitsprozesse und sorgt für höhere Produktivität. Telecom Handel zeigt einige der Geräte und wie diese die Mitarbeiter unterstützen können.
(Quelle: khoamartin / shutterstock.com)
Mal eben das Wohnzimmer virtuell neu einrichten, eine Partie Minigolf auf der virtuellen Anlage im Flur spielen oder die wertvolle Uhr schon vor dem Kauf als Hologramm am eigenen Handgelenk betrachten – die Vermischung virtueller Inhalte mit Bildern der physischen Umgebung macht es möglich.
Diese meist als Augmented oder Mixed Reality bezeichnete hybride Welt ist nach einer häufig zitierten Definition von Paul Milgram und Fumo Kishino ein Kontinuum, das von der Darstellung der rein physischen Umgebung auf der einen bis zum völligen Eintauchen in ein rein virtuelles Umfeld auf der anderen Seite reicht.
Microsoft HoloLens im Praxiseinsatz: Die Mixed-Reality-Brille stellt Montageanweisungen dreidimensional dar.
Quelle: Diota
In ihrem Artikel „A Taxonomy of Mixed Reality Visual Displays“ unterscheiden Milgram und Kishino sechs Klassen von Schnittstellen für die Anzeige von Mixed-Reality-Inhalten – vom einfachen Display, auf dem digitale Inhalte mit dem Abbild der realen Umgebung vermischt werden, über verschiedene Typen von Brillen bis hin zu komplett computergenerierten Umgebungen, in die reale Bezüge per Video oder die holografische Repräsentation realer Objekte integriert werden.

Assisted und Augmented Reality

Im Folgenden soll es im Wesentlichen um zwei Ausprägungen von Mixed Reality gehen, die meist als Assisted und Augmented Reality bezeichnet werden. „Bei Assisted Reality werden Zusatzinformationen, die einen Vorgang unterstützen und vereinfachen, am Rand des Sichtfelds transparent eingeblendet“, erklärt Johanna Bellenberg, Director Marketing & Communications beim Software-Entwickler und Full-Service-Provider Picavi, der sich auf datengestützte Picking-Lösungen für Kommissionierungsprozesse spezialisiert hat.
Bekanntestes Beispiel für Assisted Reality sind die Head-up-Displays mancher Navigations- und Assistenzsysteme in Automobilen, die Informationen auf die Windschutzscheibe in das periphere Sichtfeld das Fahrers projizieren. Hierbei kommen keine ausgefeilten computergenerierten 3D-Grafiken zum Einsatz, sondern Zahlen und einfache Symbole, etwa Richtungspfeile. „Die eingeblendeten Daten beziehen sich nicht zwangsläufig auf ein bestimmtes ‚reales‘ Objekt, sondern dienen der kontextabhängigen Unterstützung im Prozess“, sagt Bellenberg.
Augmented Reality geht einen Schritt weiter und blendet computergenerierte 3D-Welten statt dürrer Zahlen oder einfacher Symbole in die reale Umgebung ein. „Hier wird die echte Realität um virtuelle, räumlich positionierte Objekte in Echtzeit erweitert“, erklärt Bellenberg, „es findet also eine Verschmelzung der beiden Realitäten statt, ohne dass man den Bezug zu den wirklichen Geschehnissen verliert.“




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