Augmented Reality wird endlich praxisreif
Brillentypen
Während im Endkundenbereich Augmented-Reality-Apps und -Inhalte vor allem für Smartphones und Tablets angeboten werden, kommen im industriellen Umfeld überwiegend Head-Mounted Devices (HMDs) zum Einsatz. Sie werden häufig auch als Smartglasses oder Datenbrillen bezeichnet, obwohl einige Modelle gar keine Brillengläser integriert haben, sondern nur aus einer Befestigungseinrichtung und einem kleinen Anzeigegerät bestehen.
Bei dessen Ausführung lassen sich prinzipiell zwei Typen unterscheiden: „See through“-Modelle verwenden ein (teil-) durchsichtiges Display beziehungsweise einen Spiegel, während die „Look around“-Versionen – wie der Name schon andeutet – nicht-transparente Displays nutzen, die einen wenn auch kleinen Teil des Sichtfelds abdecken.
Im Bereich Assisted Reality werden hauptsächlich monokulare HMDs verwendet. Sie blenden die Informationen nur im Blickfeld eines Auges ein. Gerade bei diesem Brillentyp sei die Entwicklung sehr dynamisch, sagt Leonid Poliakov, Vice President Customer Success bei der Ubimax GmbH, einem Spezialisten für Industrielösungen in den Bereichen Wearable Computing und Assisted/Augmented Reality. „Die Hersteller haben erkannt, dass die Datenbrillen sich nicht im Endkundenbereich, sondern zunächst im professionellen Umfeld etablieren, und bringen dafür geeignete Produkte auf den Markt.“ Aktuelle Modelle wie die Glass Enterprise Edition, die Vuzix M300 oder die Realware HMT-1 trügen den raueren Bedingungen in Industrieumgebungen Rechnung. „Diese HMDs sind unempfindlich gegen Staub oder Spritzwasser und können auch einmal herunterfallen, ohne Schaden zu nehmen.“
Bei Augmented Reality sind dagegen binokulare See-through-HMDs notwendig, die die dreidimensionale Computergrafik in das Sehfeld beider Augen einblenden können. Zusätzlich wird ein Tracking-System gebraucht, das die Position des Anwenders im Raum bestimmen kann, um eine realistische Überlagerung von physischer und virtueller Realität zu ermöglichen.