50 Jahre Verbundgruppe 10.03.2023, 16:19 Uhr

ElectronicPartner: Mit Umsatzrückgang ins Jubeljahr

Die Verbundgruppe ElectronicPartner wird stolze 50 Jahre alt. Doch ausgerechnet jetzt beschert der CE-Markt der Kooperation­ – nach vergleichsweise üppigen Corona-Jahren – geringere Umsätze und große Herausforderungen.
Karl Trautmann und Friedrich Sobol, Vorstände von ElectronicPartner (v.l.n.r.)
(Quelle: ElectronicPartner)
Die lange Geschichte der Fachhandelsmarke EP begann irgendwann im Jahr 1973: Damals versammelten sich 35 Fachhändler aus Nordrhein-Westfalen, darunter auch Edgar und Hartmut Haubrich, und riefen die Verbundgruppe ElectronicPartner ins Leben. 50 Jahre später umfasst diese rund 300 Standorte und ist mit individuellen Händler-Webshops auch online präsent.
Das runde Jubiläum ist für die CE-Kooperation ein Anlass zum Feiern – wobei sowohl die Fachhändler als auch die Kunden mit einbezogen werden sollen. So hat EP eine „360-Grad-Jubiläumskampagne“ unter dem Motto „Einfach persönlicher feiern“ aufgelegt. „Dabei bieten wir unseren Mitgliedern über das ganze Jahr verteilt verschiedene Maßnahmen, die sie und das Jubiläum vor Ort sichtbar machen – egal ob online, in Print-Medien oder am PoS“, kündigt ElectronicPartner-Vorstand Friedrich Sobol an. Dazu soll es auch noch eine groß angelegte, nationale Unternehmer-Kampagne geben, um neue Mitglieder zu gewinnen.

Die Marktentwicklung schlägt auch bei EP durch

Ausgerechnet zum Jubiläum muss sich ElectronicPartner nun jedoch der angespannten Marktsituation stellen. Denn nach den für den CE-Markt umsatzstarken und von Cocooning und Digitalisierung geprägten Corona-Jahren 2020 und 2021 war das abgelaufene Geschäftsjahr eine „echte Herausforderung“, wie EP-Vorstand Karl Trautmann betont. Diese habe man jedoch „aktiv angenommen und gemeistert“ und das Jahr 2022 mit einem „soliden Ergebnis“ abgeschlossen.
Konkret setzte die gesamte Verbundgruppe länderübergreifend 1,3 Milliarden Euro um – das entspricht einem Rückgang um 3,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In Deutschland lag dieser sogar bei 4,0 Prozent. Im Bereich der Fachhandelsmarke EP berichtet Trautmann von einem Minus von 5,8 Prozent – und damit vom ersten Umsatzrückgang seit Jahren. Damit schneide man in diesem Kanal bei EP jedoch noch besser ab als der Gesamtmarkt, für den die GfK Umsatzeinbußen von 6,9 Prozent ermittelt habe.
Anders sieht die Situation in der Großfläche aus: Die MediMax-Häuser konnten ein Umsatzplus von 9,6 Prozent erwirtschaften, während die GfK für diesen Betriebstyp ein Wachstum von 3,6 Prozent angibt. „Hier machen sich die kundenzentrierte Neuausrichtung mit einem klaren Trading-Up sowohl im Sortiment als auch im Ladenbau bemerkbar“, sagt Sobol, der ergänzt: „Wir haben eine mutige Entscheidung getroffen, als wir kurz nach dem Beginn der Neuausrichtung von MediMax trotz Corona-Pandemie die Privatisierung fortgesetzt haben. Heute sind alle Märkte in der Hand von engagierten Unternehmerinnen und Unternehmern und die aktuellen Zahlen zeigen, dass unsere Entscheidung richtig war“.

Mobilfunk ist ein Umsatzbringer

Nach zwei starken Jahren mit Homeoffice und Homeschooling ist der Umsatz im Bereich IT, der maßgeblich über das Technologie-Netzwerk ComTeam realisiert wird, wieder zurückgegangen. So verzeichnete ComTeam im Jahr 2022 ein Minus von 4,3 Prozent. „Damit liegt der Umsatz aber immer noch deutlich über Vor-Corona-Niveau“, sagt Matthias Assmann, der seit Januar 2023 als EP-Vorstand für die Marke ComTeam verantwortlich ist.
Besonders positiv entwickelte sich im Jahr 2022 – über alle Marken hinweg – der Umsatz im Bereich Mobilfunk mit einem Plus von über 20 Prozent. Rückläufig zeigt sich hingegen vor allem das Segment Braune Ware. Für 2023 rechnet das Unternehmen trotz Inflation mit einer Umsatzentwicklung auf Vorjahresniveau.




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