Fulfillment
04.05.2016, 10:05 Uhr
Amazon rollt paneuropäisches FBA-Programm aus
Der Online-Marktplatz Amazon startet mit seinem Logistikprogramm FBA nun in ganz Europa. Ab sofort können auch deutsche Händler ihre Waren europaweit verkaufen und über Amazon verschicken lassen.
Amazon hat sein Logistikprogramm Fulfillment By Amazon (FBA) ausgeweitet. Ab sofort können auch deutsche Online-Händler ihre Artikel über Amazon paneuropäisch verkaufen und zustellen. Mit dieser Maßnahme will Amazon den europaweiten Verkauf seiner Händler unterstützen.
Wenn sie an dem FBA-Programm teilnehmen, sollen Verkäufer laut Amazon künftig ihre Bestände näher am Kunden platzieren und somit Bestellungen kostengünstiger und schneller bearbeiten können. "Kleine und mittlere Unternehmen können Millionen neuer internationaler Kunden erreichen und haben damit die Möglichkeit, ihr Exportgeschäft anzuschieben", sagt Markus Schöberl, Director Seller Services in Deutschland.
Sobald ein Händler das Programm für sich in Anspruch nimmt, bietet er seine Produkte auf allen fünf europäischen Marktplätzen an und qualifiziert seine Produkte für Prime.
Die Artikel werden an ein Amazon Logistikzentrum geschickt. Anschließend verteilt der Marktplatz-Betreiber die Artikel auf Logistikzentren in ganz Europa. Somit können Kunden europaweit schnellstmöglich mit der bestellten Ware beliefert werden.
Gesamte Logistik aus einer Hand
Wie bei FBA üblich, übernimmt Amazon dabei den gesamten Logistikprozess - und das jetzt auch für ganz Europa. Die Lieferung erfolgt dann vom nächstgelegenen Standort aus, sodass kurze Lieferwege gewährleistet sind. Der Verkäufer übernimmt die FBA-Gebühr von dem Marktplatz, über den der Kunde das jeweilige Produkt gekauft hat.
Zudem bietet Amazon einen Kundendienst in der jeweiligen Sprache des Marktplatzes an, auf dem der Online-Shopper das Produkt geordert hat. Zugleich bearbeitet Amazon Kundenanfragen, Rücksendungen sowie Erstattungen.
Amazon erhöht Fulfillment-Preise
Vor wenigen Wochen hat der Marktplatz-Betreiber bekannt gegeben, dass sich die FBA-Preise für Verkäufer erhöhen werden, wenn sie ihre Produkte nicht in Polen oder Tschechien lagern wollen. Denn Amazon will sein europäisches Logistik-Netzwerk besser auslasten und dafür vor allem den Lagerbestand der externen Marketplace-Händler, die über den hauseigenen Fulfillment-Service (FBA) versenden, in die polnischen und tschechischen Logistikzentren auslagern.
Händler haben noch bis zum 8. Juni Zeit, sich für einen Lagerort zu entscheiden. Falls ein Verkäufer auf die Lagerung seiner Artikel in deutschen Lagern besteht, muss er ab Juni 25 Cent mehr Versandgebühr pro Einheit bezahlen.