Nachfolger dringend gesucht

Betriebsübergabe: Nachfolger dringend gesucht

Der Mitarbeiter übernimmt
Dass eine Firmenübergabe auch schnell gehen kann, zeigen indes Karl John und Daniel Walter. Sie sind in relativ kurzer Zeit handelseinig geworden. Der 55-jährige John hatte vor etwa zehn Jahren in Jahnsdorf bei Chemnitz einen TK-Fachhandel eröffnet. Später gliederte der Ingenieur noch ein Entwicklungsunternehmen, das unter anderem elektrische Steuerungen produziert, in das Unternehmen ein. 1996 stieg Daniel Walter in das Unternehmen ein und machte fünf Jahre später seinen Meister als Informationstechniker.
Walter konzentrierte sich ausschließlich auf den Unternehmensteil Telekommunikation. „Das war genau die richtige Arbeit für mich. Außerdem macht es mir Spaß, Kunden zu bedienen und vor Ort Installation, Service und Wartung durchzuführen.“ 2008 war es dann so weit: John verkaufte den TK-Bereich als eigenständiges Geschäft an Walter. „Alles in allem haben wir gerade mal ein Jahr benötigt, bis beide Betriebsteile unter dem Namen John geteilt waren“, erklärt der 30-jährige Geschäftsführer.
Vorteil bei den Verhandlungen war, dass John seinen Nachfolger für das TK-Geschäft schon lange kannte und Walter wiederum bei den Kunden längst eingeführt war. So konzentrierten sich beide auf das Wesentliche: „Als externe Hilfe hatten wir nur den Steuerberater eingebunden. Ansonsten schlossen wir einen Vertrag, der eventuelle Ansprüche an Garantie und sonstige Leistungen regelt. Und finanziell musste ich nur das Inventar bezahlen“, so Walter. Beide Partner sind, wie sie versichern, mit dieser Lösung gut gefahren.
Platz machen ist wichtig
Ob Familienmitglied, Mitarbeiter oder Externer – die Suche nach einem Nachfolger muss langfristig angelegt werden. „Frühzeitiges Planen, Festlegung des Übergabezeitpunktes, das sind wichtige Faktoren, die nicht fehlen dürfen“, so IHK-Berater Zipperlen. Speziell der Übergabezeitpunkt berge viele Tücken. „Nichts ist schlimmer als ein Altchef, der nicht loslassen kann, obwohl er den Betrieb an seinen Nachfolger verkauft hat“, warnt er. Zwar kann eine Übergangszeit sinnvoll sein. Aber dann muss sich der „Alte“ aus dem aktiven Geschäft verabschieden. n