Cloud-basierte Modelle
12.09.2018, 10:15 Uhr
Wenn der Online Shop in die Cloud zieht
Shops aus der Cloud haben viele Vorteile: Sie sind hoch skalierbar, ausfallsicher und günstig. Der Wechsel in die Wolke hat aber auch Tücken, die im Vorfeld zu beachten sind.
Wer einen Online Shop unterhalten will, wählt in der Regel zwischen drei Betriebsmodellen aus: die Nutzung eigener IT-Ressourcen im selbst betriebenen Rechenzentrum, das klassische Shop Hosting bei einem Provider oder die Nutzung einer Cloud-Plattform.
Während sich der Aufbau und der Betrieb einer eigenen Shop-Infrastruktur nur für sehr große Webshops rechnen, sind die anderen beiden Modelle für E-Commerce-Anbieter jeder Größe geeignet. Denn bei beiden Varianten lassen sich verschiedenste Shop-Lösungen nutzen: von einer selbst entworfenen Shop-Oberfläche auf Basis von E-Commerce-Lösungen wie Magento oder Shopware über Baukastensysteme wie Commercetools bis zu fertigen Shops, die mit wenigen Klicks eingerichtet sind, wie sie etwa 1&1 oder Shopify anbieten.
Der wesentliche Unterschied zwischen dem Betrieb eines Shops in der Cloud und dem klassischen Webhosting liegt in der Nutzung der Ressourcen. Bei einem Hosting Provider läuft die Shopsoftware fest auf einem oder mehreren meist virtuellen Servern. In der Cloud hingegen werden die für den Betrieb nötigen Rechenressourcen dynamisch zugeteilt.
"Die Kernidee einer Cloud-Anwendung ist, dass Server-Kapazitäten bedarfsorientiert genutzt werden, mit dem Ziel, jederzeit eine positive Nutzererfahrung bei gleichzeitig positiver Kosteneffizienz zu erreichen", erklärt Jan Griesel, Geschäftsführer beim E-Commerce-Anbieter Plentymarkets. Einst als Webshop für eBay-Powerseller gestartet, bietet das Unternehmen heute ein Komplettsystem für den Multichannel-Vertrieb an.
Ein Höchstmaß an Flexibilität
Plentymarkets setzt bereits seit mehreren Jahren auf die Cloud-Infrastruktur von Amazon Web Services (AWS) und hat mit seiner Lösung "Ceres" eine eigens für die Cloud entwickelte E-Commerce-Plattform im Angebot. Das biete dem Shop-Betreiber ein Höchstmaß an Flexibilität, etwa um Spitzenlasten auszugleichen, sagt Griesel: "Händler können beispielsweise Werbekampagnen fahren, ohne dass dazu mehr Server-Kapazitäten manuell zur Verfügung gestellt werden müssen."
Neben der flexiblen Skalierung von Rechenkapazität bietet die Cloud auch Vorteile bei der Ausfallsicherheit des Shops. Um eine hohe Verfügbarkeit sicherzustellen, müssen Shop-Systeme parallel in mindestens zwei voneinander unabhängigen Rechenzentren vorgehalten werden. Betrieb und Wartung einer solchen redundanten IT-Infrastruktur in Eigenregie oder über einen Hoster sind wesentlich teurer und aufwendiger als die Nutzung verteilter Cloud-Ressourcen, die eine redundante Datenhaltung als Service bereits mitbringt.