Payment-Modalitäten
23.09.2019, 09:43 Uhr
Die sichersten Zahlungsmöglichkeiten für Online-Händler
In Deutschland bieten Online-Händler im Durchschnitt vier bis fünf Zahlungsmethoden an. Die verschiedenen Verfahren sind dabei mit unterschiedlich hohem Risiko für den Händler verbunden. Wir nennen die sichersten Zahlungsmöglichkeiten.
Von Markus Damer, Head of Finance bei Creditsafe Deutschland, Anbieter von Wirtschaftsinformationen
In Deutschland bieten Online-Händler ihren Kunden im Durchschnitt vier bis fünf Zahlungsmethoden an. Das ist gut für die Kunden - sie können von der großen Auswahl profitieren und ihr bevorzugtes Verfahren wählen. Die verschiedenen Verfahren sind aber mit unterschiedlich hohem Risiko für den Händler verbunden. Ein ausbleibender Zahlungseingang ist dabei vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen ein Albtraum-Szenario. Wir bieten einen Überblick über die wichtigsten Payment-Modalitäten:
1. Rechnung
Diese Zahlungsmöglichkeit ist für Käufer im Gegensatz zur Vorkasse sehr bequem: Er kann das erworbene Produkt zu Hause in Ruhe begutachten und prüfen, bevor er das Geld an den Verkäufer überweist. Dank der Flexibilität ist diese Zahlungsmöglichkeit vor allem im B2B-Bereich besonders beliebt.
Risikobewertung:
Das Unternehmen ist direkt von der Zahlungsmoral der Kunden abhängig. Für den Händler bringt diese Zahlungsoption daher das größte Risiko mit sich.
Tipp:
Die Rechnungs-Option kann auf eine bestimmte Warenkorbgröße begrenzt oder nur für eine bestimmte Kundengruppe mit einer erfahrungsgemäß positiven Zahlungsmoral und -fähigkeit freigeschaltet werden. Bei einem Neugeschäft können diese Eigenschaften durch Firmenauskünfte und Zahlungserfahrungsdaten von Auskunfteien überprüft werden.
Risikobewertung:
Das Unternehmen ist direkt von der Zahlungsmoral der Kunden abhängig. Für den Händler bringt diese Zahlungsoption daher das größte Risiko mit sich.
Tipp:
Die Rechnungs-Option kann auf eine bestimmte Warenkorbgröße begrenzt oder nur für eine bestimmte Kundengruppe mit einer erfahrungsgemäß positiven Zahlungsmoral und -fähigkeit freigeschaltet werden. Bei einem Neugeschäft können diese Eigenschaften durch Firmenauskünfte und Zahlungserfahrungsdaten von Auskunfteien überprüft werden.
2. Lastschriftverfahren
Deutschland ist das Land mit der größten Lastschriftnutzung - rund die Hälfte aller bargeldlosen Transaktionen werden über diesen Weg abgewickelt. Kein Wunder, denn für Kunden ist die Bezahlung über das SEPA-Lastschriftverfahren sehr bequem, da diese hier ein Mandat zur Abbuchung erteilen und ihnen daher sonst kein weiterer Aufwand entsteht.
Der Zahlungsempfänger, also der Händler, muss dagegen sicherstellen, dass die Mandate ordnungsgemäß erteilt sind. Zudem muss bei der Deutschen Bundesbank eine Gläubiger-Identifikationsnummer beantragt werden. Dafür ist beim Lastschriftverfahren der Geldeingang jedoch zeitlich sehr genau planbar.
Risikobewertung:
Bei diesem Zahlungsverfahren entsteht für den Händler das Risiko eines ungedeckten Kundenkontos. Er muss somit einerseits einen vorübergehenden Zahlungsausfall in Kauf nehmen, andererseits berechnen die Banken dem Zahlungsempfänger oft Gebühren für die Lastschriftrückgabe. Auch wenn diese in einem Mahnverfahren zurückverlangt werden können: Für den Händler bedeutet dies zunächst ein erhöhtes finanzielles Risiko.
Risikobewertung:
Bei diesem Zahlungsverfahren entsteht für den Händler das Risiko eines ungedeckten Kundenkontos. Er muss somit einerseits einen vorübergehenden Zahlungsausfall in Kauf nehmen, andererseits berechnen die Banken dem Zahlungsempfänger oft Gebühren für die Lastschriftrückgabe. Auch wenn diese in einem Mahnverfahren zurückverlangt werden können: Für den Händler bedeutet dies zunächst ein erhöhtes finanzielles Risiko.
Ein weiterer Aspekt ist, dass Kunden solche Zahlungen von der Bank relativ lange zurückbuchen lassen können. Bis zu acht Wochen ist dies sogar ohne Angabe von Gründen möglich. Laut einem Beschluss des europäischen Gerichtshofes müssen Unternehmen, die ihren Kunden ein Lastschriftverfahren anbieten - dieses auch Nutzern aus allen Ländern zur Verfügung stellen - es ist daher nicht möglich, den Einsatz des Verfahrens regional zu begrenzen.
Tipp: Händler können das Lastschriftverfahren nur für Bestandskunden anbieten oder sich mit Hintergrundchecks vorher absichern. Einzelnen Kunden, die eine negative Bonität aufweisen, können somit andere, für den Händler sicherere Zahlungsmöglichkeiten angeboten werden.
Tipp: Händler können das Lastschriftverfahren nur für Bestandskunden anbieten oder sich mit Hintergrundchecks vorher absichern. Einzelnen Kunden, die eine negative Bonität aufweisen, können somit andere, für den Händler sicherere Zahlungsmöglichkeiten angeboten werden.
3. Vorkasse
Die meisten Shops bieten eine Zahlung per Vorkasse an - auch wenn es für die Kunden und insbesondere bei Bestellungen im Internet weit weniger attraktiv ist. Warum diese Zahlungsmöglichkeit dennoch fast immer angeboten wird: Erst nach dem Geldeingang auf das Geschäftskonto wird die Ware an den Kunden versandt. Käufer treten somit in Vorleistung und gewähren dem Händler einen Vertrauensvorschuss. Oft dauert die Zustellung bei dieser Zahlungsmodalität etwas länger, denn zu der regulären Lieferzeit kommt hier auch die Überweisungslaufzeit.
Risikobewertung: Zahlungsausfälle sind praktisch unmöglich - das Risiko für den Verkäufer ist beim Vorkassen-Kauf somit minimal
Tipp: Präsent platzierte Kundenbewertungen und Trust-Siegel demonstrieren Vertrauenswürdigkeit. Mit Rabatten wird diese Zahlungsart für Kunden zusätzlich attraktiver.
Tipp: Präsent platzierte Kundenbewertungen und Trust-Siegel demonstrieren Vertrauenswürdigkeit. Mit Rabatten wird diese Zahlungsart für Kunden zusätzlich attraktiver.
4. Nachnahme
Zahlung gegen Ware - und zwar unmittelbar: Dies ist das Prinzip der Nachnahme. Zunächst verschickt das Unternehmen das Produkt an den Kunden. Dieser begleicht die Rechnung im Augenblick der Paketübergabe durch den Lieferanten.
Risikobewertung: Händler müssen sich bei dieser Zahlungsmöglichkeit auf eine Wartezeit von bis zu 14 Werktagen einstellen, bis sie das Geld vom Logistikunternehmen erhalten, sollte ein Kunde nicht zahlen wollen oder können. Dennoch ist das Risiko überschaubar, da die Unternehmen ihre Ware im Zweifelsfall zurückerhalten.
Tipp: Die bei der Nachnahme fälligen Servicegebühren können in der Regel auf den Kunden umgeschlagen werden. Sollte er seine Lieferung jedoch nicht annehmen, muss der Versender diese Kosten tragen.
Risikobewertung: Händler müssen sich bei dieser Zahlungsmöglichkeit auf eine Wartezeit von bis zu 14 Werktagen einstellen, bis sie das Geld vom Logistikunternehmen erhalten, sollte ein Kunde nicht zahlen wollen oder können. Dennoch ist das Risiko überschaubar, da die Unternehmen ihre Ware im Zweifelsfall zurückerhalten.
Tipp: Die bei der Nachnahme fälligen Servicegebühren können in der Regel auf den Kunden umgeschlagen werden. Sollte er seine Lieferung jedoch nicht annehmen, muss der Versender diese Kosten tragen.
Ihr wollt noch mehr zum Thema Payment wissen? Dann schaut doch bei unserem Payment Summit am 6. und 7. November in Hamburg vorbei. Wir freuen uns!
Quelle: Payment Summit