07.10.2013, 13:30 Uhr
Verdi droht Amazon mit Streiks im Weihnachtsgeschäft
Die Gewerkschaft Verdi fordert eine bessere Bezahlung der Amazon-Mitarbeiter in den Verteilerzentren. Nach ersten Arbeitsniederlegungen im September droht Verdi nun mit Streiks im Weihnachtsgeschäft.
Von Susanne Gillner
Amazon stehen offenbar weitere Streiks bevor - und dies ausgerechnet im umsatzstarken Weihnachtsgeschäft. Laut Medienberichten droht die Gewerkschaft Verdi Amazon mit Streiks: "Ich würde mich an Amazons Stelle nicht darauf verlassen, vor Weihnachten alle Kundenversprechen einhalten zu können", so Verdi-Sekretär Heiner Reimann.
Der Zeitpunkt des potenziellen Streiks sei demnach bewusst gewählt. Man wolle genau dann zum Ausstand aufrufen, wenn es Amazon besonders wehtue. Schon im September dieses Jahres hatten Amazon-Mitarbeiter ihre Arbeit in den Verteilerzentren in Leipzig und Bad Hersfeld niedergelegt. Ob die Streiks neben Leipzig und Bad Hersfeld auch auf andere Standorte ausgedehnt werden sollen, ist noch unklar.
Die Gewerkschaft will nur dann von Streiks absehen, wenn der Online-Riese zu konkreten und ernsthaften Verhandlungen bereit ist. Hintergrund: Verdi fordert eine Bezahlung der Mitarbeiter nach einem Tarifvertrag gemäß der Konditionen des Einzel- und Versandhandels. Für die Beschäftigten hieße das mehr Lohn sowie Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Amazon hingegen lehnte dies bislang ab, man sehe für Kunden und Mitarbeiter keinen Vorteil in einem Tarifabschluss. Das US-Unternehmen bezahlt die Beschäftigten nach einem eigenen Vergütungssystem, das sich an der Logistikbranche orientiert.