Bundesnetzagentur legt Vorschläge zur Festnetzregulierung vor
Glasfasernetze: Bundesnetzagentur hält an Regulierung „light“ fest
Beim Zugang zu Glasfasernetzen hält die Bundesnetzagentur am eingeschlagenen Flexibilisierungskurs fest. Demnach will die Behörde die neuen Glasfasernetze nicht mit gleicher Intensität regulieren wie die aus dem ehemaligen Monopol erwachsenen Kupfernetze der Telekom. Vielmehr setzt die Bundesnetzagentur hier verstärkt auf die Kräfte des Marktes und freiwillige Kooperation der Glasfaseranbieter.
Bei der Regulierung der „Kupferentgelte“ wiederum sieht sich die Bundesnetzagentur durch die der Europäische Kommission bereits vorliegende, erstmals sehr langfristige Entgeltgenehmigung bestätigt.
Die Europäische Kommission sowie das Gremium Europäischer Regulierungsstellen für elektronische Kommunikation und die anderen Regulierungsbehörden der Mitgliedsstaaten können den Entwurf innerhalb eines Monats kommentieren. Wann die Regulierungsverfügung endgültig verabschiedet werden kann und ob es zu weiteren Änderungen kommt, hängt nun von der Europäischen Kommission und den Stellungnahmen der anderen europäischen Mitgliedstaaten ab.
Branchenverbände üben Kritik
Mit Kritik reagierten indes die Branchenverbände Breko und VATM auf die jüngsten Bekanntmachungen der Bundesnetzagentur. Der Entwurf lasse wichtige Fragen offen, so Frederic Ufer, zweiter VATM-Geschäftsführer: „Richtig umgesetzt bietet eine Flexibilisierung der Regulierung Chancen für die Beschleunigung des Glasfaserausbaus. Die Bundesnetzagentur darf in dieser sensiblen Transformationsphase von DSL-Kupfer auf FTTH-Glasfaseranschlüsse aber nicht den alleinigen Fokus auf die Lockerung der Marktregeln legen“, mahnte Ufer.
Der Breko äußerte sich wie folgt: „Als weiterer zentraler Eckpfeiler einer fairen Marktregulierung ist aus Sicht des Breko ein umfassendes Migrationskonzept für den Umstieg von Kupfer- auf zukunftssichere Glasfasernetze erforderlich, das die Interessen aller am Markt beteiligten Unternehmen widerspiegelt. Für uns ist nicht nachvollziehbar, warum dieses wichtige Instrument in der Pressemitteilung der Bundesnetzagentur nicht erwähnt wurde.“