Blustar-Serie 02.07.2012, 09:30 Uhr

Aastra forciert das Thema Videokonferenzen

Mit der eigenen BluStar-Videokonferenzlösung will Aastra am Markt angreifen. Es soll ein ein komplettes Ökosystem rund um das Thema Videokonferenzen aufgebaut werden. Auf der Partnerkonferenz Ende Juni gab Aastra nun die Pläne für die nächsten Monate bekannt.
Unter dem Namen „BluStar“ will der ITK-Hersteller Aastra ein komplettes Ecosystem rund um das Thema Videokonferenzen aufbauen: „Video soll künftig die zentrale Funktion in der Unified-Communications-and-Collaboration-Strategie werden“, erklärte Johannes Nowak, Vice President Global Strategic Projects der Aastra Deutschland GmbH, auf dem VIP Partner Event in Berlin Ende Juni.
Die Ankündigung ist nicht wirklich überraschend, das Unternehmen hatte schon früher die Weichen in Richtung Video gestellt. So hatte Aastra auf der CeBIT mit dem BluStar 8000i Desktop Media Phone ein neues ­Gerät vorgestellt, das Videokommunikation am Arbeitsplatz möglich macht (siehe TH 5/12). Und schon damals war klar, dass dies erst der Anfang einer ganzen Serie von Lösungen sein würde. Auf der Partnerkonferenz gab Aastra nun die Plaungen für die nächsten Monate bekannt. 
Grundsätzlich bietet Aastra künftig zwei Möglichkeiten für Videokonferenzen im Unternehmen: BluStar kann schon heute in Aastra-Kommunikationsserver wie beispielsweise MX-One oder Aastra 5000 eingebunden werden. Ab dem dritten Quartal ist zudem mit dem Release 2.1 auch die Integration in Aastra 400 möglich. 

Verschiedene Einsatzmöglichkeiten

Darüber hinaus hat der Hersteller mit dem BluStar Application Server (BAS) eine Videokonferenzlösung entwickelt, die unabhängig von der eingesetzten Kommunikationsplattform arbeitet – allerdings vorerst nur in Verbindung mit dem Media Phone BluStar 8000i.
Laut Nowak benötigt der BAS keine separate Multipoint Control Unit (MCU) zur Steuerung der Bild- und Tonströme, deshalb sei Aastras Lösung auch deutlich günstiger als vergleichbare Systeme. Konkrete Preise nannte er indes nicht. Wohl aber eine weitere Neuerung: BluStar soll außer auf dem Media Phone auch noch auf anderen Endgeräten zum Einsatz kommen.
So wird es künftig Clients für den Einsatz von BluStar auf dem PC sowie auf mobilen Endgeräten auf iOS-Basis geben. Damit können Nutzer via PC, iPhone und iPad an den BluStar-Videokonferenzen teilnehmen. Realisiert wird dies als Peer-to-Peer-Videokommunikation im WLAN mit dem einheitlichen BluStar-Interface. Darüber hinaus sollen auch für andere Betriebssysteme wie beispielsweise Android entsprechende Applikationen entwickelt werden.
Wann, ist allerdings noch offen. Zu Beginn habe man sich auf iOS konzentriert, weil iPhone und iPad eine hohe Durchdringung in den Unternehmen haben, so Nowak. In Verbindung mit dem Kommunikationsserver MX-One ist dies bereits heute möglich, die Client-Versionen für Aastra 5000 sollen im vierten Quartal auf den Markt kommen. Bei Aastra 400 ist die Einbindung ab dem dritten Quartal möglich, auf dem BluStar Application Server sollen die Clients ebenfalls im dritten Quartal verfügbar sein.

Ein Platz in der Mitte

„Wir positionieren uns mit unseren BluStar-Lösungen zwischen Einstiegslösungen aus dem Web und komplexen Raumsystemen, wie sie beispielsweise eine Polycom oder Cisco anbieten“, erklärt Jürgen Signer, Geschäftsführer der Aastra Deutschland GmbH, im Gespräch mit Telecom ­Handel.
Ziel sei es, günstige Systeme für Unternehmen aller Art anzubieten. Sukzessive, so Signer, solle die Lösung weiter ausgebaut werden. So möchte Aastra künftig beispielsweise auch das gemeinsame Bearbeiten von Dokumenten – Stichwort Collaboration – ausbauen. „Und im kommenden Jahr wird es noch die eine oder andere Überraschung geben“, kündigt Signer an.
Allerdings könnte gerade der Start im Videokonferenzmarkt für einen Neuling wie Aastra etwas schwierig werden – so sind die Lösungen des Herstellers beispielsweise nicht kompatibel mit denen etablierter Anbieter wie Cisco oder Polycom. Signer verspricht aber Abhilfe. Zwar habe die eigene Installation derzeit Priorität, doch sei man bereit – vor allem bei größeren Projekten –, die Kompatibilitätstest mit den Lösungen anderer Hersteller zu forcieren.
"Je attraktiver das Projekt ist, umso eher sind wir bereit, die Tests zu fahren“, so Signer weiter.




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