Neue Mobilfunkgeneration 16.05.2019, 10:41 Uhr

Hälfte der deutschen Industrieunternehmen plant mit 5G

Etwa die Hälfte der deutschen Industrieunternehmen plant den Einsatz von 5G-Netzen. Mögliche Anwendungsszenarien sind neben dem IoT auch AR- und VR-Systeme sowie die Echtzeit-Kommunikation.
(Quelle: shutterstock.com/Panchenko Vladimir)
Jedes zweite Unternehmen in Deutschland hält die Verfügbarkeit der schnellen Mobilfunkgeneration 5G für wichtig. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Digitalverbands Bitkom. Dabei setzen größere Unternehmen mit 2.000 Mitarbeitern und mehr mit 66 Prozent Zustimmung stärker auf 5G als kleinere Unternehmen mit 50 bis 99 Mitarbeitern (41 Prozent).
Auffallend gering ist das Interesse der Unternehmen, selbst ein 5G-Netz zu betreiben, obwohl bei der aktuellen Vergabe von 5G-Frequenzen ein Viertel des Spektrums für diesen Zweck reserviert wurde. "Wenn kaum ein Unternehmen davon Gebrauch machen will, liegen diese Frequenzblöcke ungenutzt brach", kritisierte Bitkom-Präsident Achim Berg. Der Studie zufolge planen nur drei Prozent konkret eine eigenständige Versorgung, weitere drei Prozent diskutieren immerhin die Beantragung lokal nutzbarer Frequenzen.
Die Unternehmen, die sich bereits mit 5G beschäftigen, haben der Studie zufolge unterschiedliche Anwendungsszenarien im Blick. Mehr als die Hälfte will 5G für die vernetzte Produktion einsetzen. Jedes zweite dieser Unternehmen (50 Prozent) plant damit Assistenzsysteme wie Augmented Reality und Virtual Reality, ebenso viele (49 Prozent) wollen die Echtzeit-Kommunikation zwischen Maschinen über 5G ermöglichen. Zwei von fünf (39 Prozent) sehen 5G für autonome Fahrzeuge und Transportsysteme vor. Fast jedes dritte Unternehmen (31 Prozent), das sich mit 5G beschäftigt, will mobile Roboter einsetzen.
Unternehmen, für die 5G aktuell kein Thema ist, wollen vor allem andere Technologien nutzen. 69 Prozent von ihnen planen mit WLAN statt mit 5G. Mehr als die Hälfte der 5G ablehnenden Unternehmen (57 Prozent) sieht im neuen Mobilfunkstandard keinen Mehrwert, ein Drittel (32 Prozent) hat dafür kein Budget. 18 Prozent der Unternehmen erklärt, die 5G-Technologie gefährde die Gesundheit.

Frequenzauktion verschlingt Milliarden

Berg bedauerte, dass bei der aktuellen Frequenzauktion schon wieder ein Milliardenbetrag aufgelaufen sei, der von den Providern dann nicht in den Ausbau der Netze investiert werden könne. Nach der Auktionsrunde 341 summierten sich am Mittwoch die Beträge, die die etablierten Provider Telekom, Vodafone und Telefónica sowie der Neueinsteiger 1&1 Drillisch für die Frequenznutzung ausgeben wollen, auf 5,84 Milliarden Euro.
Für private Anwender in Deutschland wird 5G auf absehbare Zeit nur eine untergeordnete Rolle spielen. Immerhin sollen noch im Sommer erste 5G-taugliche Smartphones auf den Markt kommen, obwohl es bislang kein öffentlich nutzbares 5G-Netz in Deutschland gibt. Nach Ablauf der Auktion der Bundesnetzagentur in Mainz wird aber auch mit einem Start von lokal begrenzten 5G-Netzen gerechnet.




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