Wahl zum Aufsichtsrat
07.08.2009, 08:49 Uhr
Abstimmungsdebakel bei Arques
Die Aktionäre des Starnberger Beteiligungsunternehmens haben den Aufsichtsrat gefeuert – Querelen mit Otto und Siemens
Eklat auf der Arques-Hauptversammlung: Die Aktionäre verweigerten fast allen Kandidaten für den Aufsichtsrat die Wiederwahl. Nur einer der vom Management vorgeschlagenen und keiner der von Aktionärsseite gewünschten Anwärter haben die nötige Zweidrittelmehrheit erreicht, teilte das Starnberger Beteiligungsunternehmen mit.
Laut Aktiengesetz muss jetzt das Amtsgericht so schnell wie möglich den Aufsichtsrat bestimmen. Möglich ist auch eine spätere, außerordentliche Hauptversammlung, die dann über neue Kandidaten abstimmt. Die meisten Gegenstimmen erhielt der bei den Aktionären umstrittene Aufsichtratsvorsitzende Georg Obermeier. Der frühere Chef des Viag-Konzerns stand seit 2006 an der Spitze des Kontrollgremiums.
Laut Informationen der Financial Times Deutschland gibt es zudem Ärger mit der Otto-Gruppe, die vor rund zwei Jahren die Actebis-Gruppe an Arques für 110 Millionen Euro verkauft hatte. So sei „noch nicht einmal die zweite Rate des Kaufpreises für Actebis an Otto überwiesen“. Darüber hinaus streite Arques laut FTD mit Siemens: Die Starnberger wollen der Wirtschaftszeitung zufolge eine erste von drei ausstehenden Raten in Höhe von je 15 Millionen Euro für den Telefonhersteller Gigaset nicht bezahlen. Siemens habe sich demnach zwar bereit erklärt, den Betrag bis 2011 zu stunden – doch das reiche Arques nicht aus: Die Summe solle mindestens zur Hälfte erlassen werden, weil die Krise die Probleme bei Gigaset verschärfe.