Start-ups gegen Großkonzerne 02.05.2017, 08:48 Uhr

Der Kampf um Deutschlands beste Parkplatz-App

Genervte Autofahrer kämpfen um Parkplätze - und Deutschlands Wirtschaft um die Parkplatz-App. Die Technologie soll die nervtötende Suche überflüssig machen. Welches System sich durchsetzt, ist aber noch völlig offen.
(Quelle: Julian Stratenschulte)
Die deutsche Wirtschaft liefert sich einen heißen Kampf um die Parkplatzsuche. Eine ganze Reihe von Start-ups, großen Industrieunternehmen, Autoherstellern und Kfz-Versicherern müht sich um die beste Lösung. Dies soll die zeitraubende Suche nach einer Abstellgelegenheit für das Auto in Zukunft überflüssig machen.
"Das ist ein Riesenmarkt", sagt Felix Harteneck, Geschäftsführer und Mitgründer des Münchner Start-ups Park Here, das Parkplatzsensoren produziert und in mehreren europäischen Städten Aufträge an Land gezogen hat. BMW und die Axa-Versicherung sind seit Herbst mit Park-Apps auf dem Markt. Audi hat ein Modellprojekt für pilotierte Parkplatzsuche in den USA gestartet. Bosch arbeitet nach Unternehmensangaben an zwei Vorhaben, auch Siemens forscht.
Auch T-Systems arbeitet an einer smarten Parkplatzsuche. Auf der CeBIT hat der Konzern seine Sensor-basierte Lösung vorgestellt, die bereist im Sommer in Hamburg an den Start gehen soll.
Quelle: T-Systems
Der Grund: Allein in Deutschland wächst die Zahl der Fahrzeuge alljährlich um etwa eine Million - und in den Städten steigen sowohl die Einwohner- als auch die Pendlerzahlen. Das Ergebnis: Mehr Verkehr, die Parkplatzsuche wird immer nerviger. Park-Apps von Start-ups sind bereits seit einigen Jahren auf dem Markt. Durchgesetzt hat sich bisher keine Lösung.
Inzwischen sind etablierte Unternehmen mit großen Etats eingestiegen. BMW bietet seit vergangenen Herbst eine App in der Fünfer-Baureihe an. "Park Now" meldet freie Plätze und kann diese auch automatisch bezahlen. Das solle künftig auf weitere Modellreihen ausgeweitet werden, sagt eine BMW-Sprecherin in München.
Konkurrent Daimler kooperiert mit Bosch, um ein ähnliches System zu entwickeln. "Wir gehen davon aus, dass das neue System 2018 serienreif ist", sagt ein Bosch-Sprecher in Stuttgart. Daneben entwickelt der Stuttgarter Zulieferer eine "off street" Lösung, die von einem Autohersteller unabhängig wäre: Parkplätze werden mit Bodensensoren ausgerüstet. Ein Pilotprojekt im Raum Stuttgart ist in Vorbereitung.




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