Der Kampf um Deutschlands beste Parkplatz-App

Start-ups gegen Großkonzerne

Wo Bosch hin will, ist das Münchner Start-up Park Here bereits angekommen. Das Unternehmen mit bislang 25 Mitarbeitern ist eine Ausgründung aus der TU München und hat Piezo-Parkplatzsensoren entwickelt, die keine externe Stromversorgung benötigen und 25 Jahre halten sollen. Von der Konkurrenz durch die Großindustrie will sich das kleine Unternehmen nicht schrecken lassen: "Ich bin zu hundert Prozent zuversichtlich, dass wir eine Chance haben", sagt Geschäftsführer Harteneck.
Siemens arbeitet an einem anderen System: Radarsensoren, die an Laternenmasten und ähnlichen erhöhten Punkten montiert werden, können freie Parkplätze sichten und diese an die Autofahrer melden. Ein Pilotprojekt in Berlin ist inzwischen beendet, weitere sind in Planung. "Wir entwickeln das weiter", sagt ein Sprecher.
Die Übersicht ist unvollständig - es gibt derzeit so viele Initiativen, dass die Lage schwer überschaubar ist. Seit vergangenem Herbst bietet auch die Axa-Versicherung die in Zusammenarbeit mit dem Kölner Start-up Evopark entwickelte App "Clever Parken" an, die freie Plätze in Parkhäusern sucht, wie eine Sprecherin sagt.
Auch andere Kfz-Versicher wie HUK Coburg wollen zusätzlichen Service rund ums Auto bieten. "Die HUK-Coburg beschäftigt sich intensiv mit der Digitalisierung rund um die Mobilität", sagt ein Sprecher. "Zum jetzigen Zeitpunkt wollen wir aber noch nicht über die Details reden."
Ebenfalls mit von der Partie ist T-Systems. Der Konzern hat auf der diesjährigen CeBIT sein smartes Parksystem vorgestellt, das auf Sensoren basiert und neben einer reinen Parkplatzsuche auch gleich zur Bezahlung von Parkgebühren nutzbar ist. Bereits im Sommer soll die Lösung in Hamburg zum Einsatz kommen.
Ob und wann es eine Standard-Parklösung geben wird, ist angesichts der Fülle der konkurrierenden Lösungsversuche nicht absehbar. Für die Autofahrer bedeutet das zunächst: Zur Parkplatzsuche kommt die Suche nach der besten App hinzu.




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