Entwicklerkonferenz
13.06.2016, 09:15 Uhr
Das zeigt Apple heute auf der WWDC
Der Smartphone-Markt ist abgekühlt, die iPhone-Verkäufe sinken - für Apple rücken Online-Dienste stärker in den Fokus, auch weil die Konkurrenz auf künstliche Intelligenz setzt. Bei der Konferenz WWDC kann der iPhone-Konzern seine Zukunftsvision präsentieren.
Apple wird heute neue Funktionen für seine iPhones und Mac-Computer vorstellen. Bei der Entwicklerkonferenz WWDC stehen traditionell die kommenden Versionen der Software für Apple-Geräte im Fokus. Unter anderem soll die Sprach-Assistentin Siri verbessert werden und die Musik-App für das iPhone soll eine neue Bedienung bekommen.
Für Apple-Chef Tim Cook und sein Team wird es bei dem traditionellen Eröffnungs-Event in diesem Jahr allerdings schwieriger, Nutzer und App-Entwickler zu beeindrucken. Google und Facebook hatten in den vergangenen Monaten bei ihren Entwicklerkonferenzen einen Schwerpunkt auf künstliche Intelligenz gesetzt und damit die Planke für Apple höher gelegt. So stellte Google etwa jüngst seine neue Assistent-KI samt des smarten Lautsprechers Home vor, der die Dienste des Internet-Konzerns ins Wohnzimmer bringen und Amazons Echo-Lösung Kunden abgreifen will. Zudem kommt die neue KI auch in der neuen Messenger-App Google Allo zum Einsatz.
Bei Apple soll nun Medienberichten zufolge eine neue, deutlich verbesserte Version der Siri-Sprachsteuerung im Mittelpunkt der WWDC stehen, auch als Antwort an Google, Facebook und Amazon. So berichtete die Website "The Information", der Zugriff auf Siri solle für alle App-Entwickler geöffnet werden - ein wichtiger Schritt, um die Verwendung des Sprachassistenten im Alltag zu etablieren und ihn zu verbessern. Außerdem werde Siri schließlich auch auf Macs Einzug halten, berichtete das gewöhnlich sehr gut informierte Blog "9to5Mac".
Apple Music und das Hardware-Geschäft
Der vor rund einem Jahr gestartete Streaming-Musikdienst Apple Music soll laut Medienberichten jetzt generalüberholt werden. Apple kommt nach jüngsten Zahlen aus dem Frühjahr auf rund 13 Millionen zahlende Abo-Kunden und wurde damit schnell zur klaren Nummer zwei in dem Geschäft. Der Marktführer Spotify hat aber mit über 30 Millionen Abonnenten immer noch deutlich die Nase vorn - und von Apple konnte angesichts der Zahl von 800 Millionen Nutzern seiner Geräte und Dienste ein noch schnelleres Wachstum erwartet werden, zumal es Apple Music auch für Android-Geräte gibt. Unter anderem soll die Bedienung der App umgestaltet werden.
Dienste werden als Geldquelle immer wichtiger für Apple. Der Konzern verdient aber einen Löwenanteil seines Geldes mit Hardware, also mit iPhone, iPad, der Apple Watch und dem Mac - und das wird auch so bleiben. Doch der Smartphone-Markt kühlt ab, die iPhone-Verkäufe sind zuletzt erstmals seit dem Start 2007 gesunken, und das dürfte nach Schätzungen von Analysten in diesem Jahr auch so weitergehen. Die Börse will entsprechend Fortschritte im Service-Geschäft sehen.
Gerüchteküche rund um Payment
Der Bezahldienst Apple Pay soll nach Informationen des Technologieblogs "Recode" für Geschäfte im Web freigegeben werden, und zuletzt wurde auch über einen baldigen Start in der Schweiz spekuliert. Der "9to5Mac"-Reporter Mark Gurman, der in den vergangenen Jahren frühzeitig über zahlreiche Apple-Neuerungen berichtete, hörte auch, dass der Konzern an Zahlungen zwischen Nutzern in seinem SMS-Ersatz iMessage arbeite. Die Seite "MacDailyNews" schrieb zudem, Apple wolle iMessage auch auf Android-Geräten verfügbar machen. Bisher läuft der Dienst nur auf Apple-Geräten.