02.07.2014, 14:32 Uhr
Brüssel genehmigt Übernahme von E-Plus
Brüssel hat entschieden: Der Münchner Mobilfunkanbieter Telefónica Deutschland darf den Düsseldorfer Wettbewerber E-Plus übernehmen - allerdings nur unter strengen Auflagen.
Aufatmen bei Telefónica Deutschland: Die EU-Kommission hat heute der geplanten Übernahme des Düsseldorfer Netzbetreibers E-Plus ihren Segen erteilt.
Wie bereits vermutet wurde, darf der milliardenschwere Deal allerdings nur unter strengen Auflagen vollzogen werden - schon vor Monaten hatte Brüssel Bedenken gegenüber der Akquisition angemeldet. Die Befürchtung: Durch den Zusammenschluss könnte der Wettbewerb auf dem deutschen Mobilfunkmarkt erheblich beeinträchtigt werden.
Um dies zu verhindern, hat sich Telefónica nun dazu verpflichten müssen, 20 Prozent seiner Kapazitäten im Mobilfunknetz an einen Mobile Virtual Network Operator (MVNO) via Bitstream Access zu verkaufen.Zur Erklärung: Mobile Bitstream Access ist ein Produkt, bei dem ein Netzbetreiber bestimmte Netzkapazitäten in Form von Datendurchleitung und Datenvolumen anbietet. Dadurch kann ein Unternehmen ohne Infrastruktur seinen Kunden eigene mobile Dienste anbieten.
Eine entsprechende Vereinbarung mit dem Service Provider Drillisch hatte Telefónica bereits letzte Woche getroffen. Im Rahmen dieses Vertrages wird Drillisch darüber hinaus die Option eingeräumt, weitere 10 Prozent der Netzwerkkapazität zu erwerben.
Doch das geht der EU-Kommission noch nicht weit genug. Am liebsten wäre es den Wettbewerbshütern, wenn sich nach dem Zusammenschluss von E-Plus und Telefónica mittelfristig wieder ein vierter Mobilfunk-Netzbetreiber in Deutschland etablieren würde.