17.09.2012, 17:06 Uhr
Bundesnetzagentur bremst LTE-Ausbau
Weil die Bundesnetzagentur mit der Antragsbearbeitung überfordert ist, stockt der LTE-Breitbandausbau in Deutschland.
Die von der Bundesregierung ausgerufene LTE-Breitbandoffensive wird ausgerechnet von der Bundesnetzagentur ad absurdum geführt. Das beklagt VATM-Chef Jürgen Grützner - und verweist auf rund 10.000 LTE-Anträge, die mittlerweile bei der Behörde aufgrund von Personalengpässen aufgelaufen sind.
Wie der "Spiegel" berichtete, kann beispielsweise allein Vodafone aktuell 4.700 feriggestellte LTE-Basisstationen nicht ans Netz nehmen, weil die Bundesnetzagentur noch nicht die Freigabe für die Standorte erteilt hat. "Der Prozess ist so mühsam, als würde man einen Fußballplatz mit der Nagelschere mähen", wird Thomas Ellerbeck, Mitglied der Vodafone-Geschäftsleitung, in dem Artikel zitiert.
Der Hintergund: Damit ein Netzbetreiber in Deutschland einen LTE-Funkturm in Betrieb nehmen darf, bedarf es einer Prüfung durch die Bundesnetzagentur. So muss beispielsweise ausgeschlossen werden, dass Polizei- und Feuerwehrkommunikation durch die neue Mobilfunkgeneration gestört wird. Eigentlich sollte das Prozedere spätestens nach 6 Wochen abgeschlossen sein - so lautet zumindest die Vorgabe des Gesetzgebers. Tatsächlich dauert es derzeit aber bis zu 22 Wochen, bis eine Antragsbearbeitung durch die Behörde erfolgt.
Die Bundesnetzagentur will nun das Personal aufstocken, um die Engpässe zu beheben. Konkret soll die Anzahl der Prüfer auf 55 mehr als verdoppelt werden.