Bilanz
12.05.2021, 12:37 Uhr
Deutsche Telekom startet solide ins neue Jahr
Die Deutsche Telekom zeigt sich im ersten Quartal 2021 vergleichsweise unbeeindruckt von der Corona-Pandemie - und kann vor allem dank der US-Tochter eine positive Bilanz vorweisen. Auch in Deutschland laufen die Geschäfte.
Nach einem guten Start in das Jahr hat die Deutsche Telekom ihre Prognose für 2021 leicht hochgeschraubt. Außerhalb des wichtigsten Marktes USA soll das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda AL) im ersten Quartal 2021 bei rund 14,4 Milliarden Euro liegen, wie der Konzern mitteilte. Beim freien Mittelzufluss (FCF AL) sollen es nun rund 3,6 Milliarden Euro sein. Das sind jeweils 100 Millionen Euro mehr als bislang.
Auch konzernweit sollen operatives Ergebnis und der Mittelzufluss leicht über den bisherigen Zielen liegen. Beim freien Mittelzufluss bedeutet das eine Höhe von mehr als 8 Milliarden Euro statt nur "rund" 8 Milliarden, beim operativen Ergebnis ein Wert von über 37 Milliarden Euro statt nur "rund" 37 Milliarden. Bereits zuvor hatte die amerikanische Tochter T-Mobile US ihre Prognose angehoben.
Insgesamt konnte die Deutsche Telekom in den ersten drei Monaten des Jahres ihren Umsatz um knapp ein Drittel auf 26,4 Milliarden Euro erhöhen. Aus eigener Kraft - also ohne die Übernahme von Sprint in den USA und Währungseffekte - sei der Konzern um 7,1 Prozent gewachsen, hieß es.
Das bereinigte operative Ergebnis stieg um 41,3 Prozent auf 9,2 Milliarden Euro. Auch hier wäre das organische Wachstum mit 8,3 Prozent deutlich kleiner ausgefallen. "Kundenzahlen und Finanzkennzahlen bleiben auf Kurs - auf beiden Seiten des Atlantiks", sagte Finanzvorstand Christian Illek. Damit konnte die Telekom mehr vorweisen als Analysten auf dem Zettel hatten.
Der um Sondereffekte bereinigte Konzernüberschuss der Bonner lag insgesamt bei 1,2 Milliarden Euro und damit gut 6,5 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Dies lag unter anderem an höheren Abschreibungen und Zinsaufwendungen. Inklusive Sondereffekten stieg der Nettogewinn der Telekom um 2,2 Prozent auf 936 Millionen Euro.
Umsatztreiber T-Mobile US
Den Löwenanteil der Erlöse und des operativen Ergebnisses steuerten dabei die Vereinigten Staaten nach der Übernahme des Rivalen Sprint bei: So stieg der Umsatz dort um 77,4 Prozent auf 19,9 Milliarden US-Dollar. Das operative Ergebnis war mit 6,9 Milliarden Dollar fast doppelt so hoch wie noch im Vorjahresquartal. Für das laufende Jahr werden wie von T-Mobile-US-Chef Mike Sievert bereits angekündigt nun Synergien von bis zu 3,1 Milliarden Dollar erwartet - 100 Millionen Dollar mehr als zuvor prognostiziert.
Deutschland: Breitbandausbau macht Fortschritte
Mit Blick auf den deutschen Heimatmarkt konnte die Telekom im Breitbandgeschäft 93.000 neue Kunden gewinnen und damit 10.000 mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Basis dieser positiven Entwicklung sei der Glasfaserausbau: Bis Ende März dieses Jahres belief sich die Zahl glasfaserbasierter Anschlüsse (FTTH, FTTC/Vectoring) auf 16,3 Millionen. Das waren 1,5 Millionen mehr als noch ein Jahr zuvor. Allein im abgelaufenen Quartal kamen 368.000 neue Anschlüsse hinzu, wie der Bonner Konzern betonte.
Im Mobilfunksegment gewann die Telekom im Berichtszeitraum 167.000 neue Vertragskunden unter den eigenen Marken. Ein Jahr zuvor waren es noch 140.000 gewesen. Die Service-Umsätze im Mobilfunk gingen gegenüber dem Vorjahr um 0,8 Prozent zurück. Ohne die negativen Effekte der Corona-Pandemie auf Roaming- und Visitoren-Umsätze wäre der Wert allerdings um 1,2 Prozent gestiegen.
Zum 18. Mal in Folge konnte die Telekom Deutschland ein Wachstum beim Ebitda-Ergebnis verzeichnen. Bereinigt stieg dieses gegenüber dem Vorjahr um 3,4 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. Gleichzeitig wuchs der Umsatz um 1,9 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro.