Starkes US-Geschäft beflügelt Deutsche Telekom
Deutlich gestiegene Schulden
Wegen der hohen Ausgaben für US-Mobilfunklizenzen in Höhe von rund 8 Milliarden Dollar stiegen die Nettofinanzschulden der Bonner von 50 Milliarden Euro Ende 2016 auf zirka 55 Milliarden Ende Juni. Finanzchef Thomas Dannenfeldt wollte sich in einer Telefonkonferenz zu Übernahmespekulationen rund um T-Mobile US nicht äußern. Derzeit ist auf dem US-Markt viel in Bewegung, mit der Neubesetzung wichtiger Posten bei der Telekom-Aufsicht FCC durch Präsident Donald Trump sehen die Anbieter neue Chancen für Zukäufe und Fusionen untereinander.
Vor Zahlung von Dividenden und Ausgaben für Frequenzen ging der freie Bargeldzufluss um 1,4 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro zurück - hier hatten Analysten mit mehr gerechnet. Unter anderem fielen für die Umstellung der Finanzierungsstruktur in den USA Vorfälligkeitsentschädigungen an, sagte Dannenfeldt. Die Prognose für den sogenannten Free Cashflow behielt der Konzern bei, im ersten Quartal war der Wert stark gestiegen.
Lebhaftes US-Mobilfunkgeschäft
Die US-Amerikaner unter der Leitung des schillernden Managers John Legere hatten ihre Zahlen bereits vor Wochen vorgelegt - und wie so oft in der jüngeren Vergangenheit prägte das Plus bei Umsatz, Ergebnis und Gewinn maßgeblich auch das Zahlenwerk des ehemaligen deutschen Staatsmonopolisten. T-Mobile US hatte sowohl die eigene Kundenprognose als auch den Ausblick für den operativen Gewinn in die Höhe geschraubt. Die US-Sparte ist mittlerweile der deutlich größte Konzernteil mit einem Umsatzanteil von fast der Hälfte. Mehr als zwei Drittel des Erlöses erwirtschaftet die Telekom im Ausland. Analyst Karsten Oblinger von der DZ Bank sah in den Ergebnissen einmal mehr die Bedeutung des US-Geschäfts für die Telekom bestätigt.