Open Source im Smart Home 05.04.2016, 10:00 Uhr

Telekom tritt Eclipse Foundation bei

Die Deutsche Telekom ist der internationalen Open-Source-Gemeinschaft Eclipse Foundation beigetreten, um ihre Smart-Home-Plattform Qivicon für Entwickler und Programmierer zu öffnen.
(Quelle: Rainer Jensen)
Smart Home könnte sich zu einem Milliardengeschäft entwickeln - so hoffen die Anbieter. Gegen die starke Konkurrenz aus den USA will die Deutsche Telekom mit einer offenen Plattform und einem starken Partnernetzwerk punkten. Hierzu ist der Bonner Konzern nun der internationalen OpenSource-Gemeinschaft Eclipse Foundation als Solution Member beigetreten.
Qivicon: Die Telekom öffnet die Smart-Home-Plattform für Entwickler.
Quelle: Deutsche Telekom
Dabei will die Telekom das Open-Source-Projekt durch eigene Beiträge unterstützen und die daraus entstehenden Technologie als Kernbausteine in ihrer Smart-Home-Plattform Qivicon nutzen. Um Entwicklern das Erstellen eigener Anwendungen und die Steuerung von Geräten im Smart Home zu ermöglichen, wird Qivicon außerdem seine Programmierschnittstellen zukünftig schrittweise öffnen.
Vernetzung sei das Kerngeschäft des Unternehmens, sagte Michael Hagspihl, bei der Telekom für das Privatkundengeschäft zuständig. "Wir werden den Kuchen nicht den anderen überlassen." Vor allem gegen den Wettbewerb aus den USA wie etwa durch Google und die Google-Schwesterfirma Nest wolle der Konzern mit seiner offenen Plattform Qivicon "ein Zeichen setzen".

Das Smart Home kommt

Digitale Lösungen zur Steuerung von Haushaltsgeräten, Garagentoren, Heizungsanlagen oder Sicherungssystemen per Smartphone gelten der Branche als nächster großer Trend. Während heute pro Haushalt im Schnitt neun Geräte vernetzt seien, würden es im Jahr 2022 bereits 500 sein, sagte Hagspihl. Vielfach dominieren allerdings Insellösungen einzelner Hersteller.
Die Telekom-Plattform solle deshalb den Partner-Unternehmen und Entwicklern als "Spielwiese" für innovative Lösungen bereitstehen. "Neutralität und Offenheit sind entscheidende Faktoren für den Erfolg", sagte Hagspihl. Damit soll Qivicon zur führenden Smart-Home-Plattform in Europa werden. Inzwischen nutzen die Plattform mehr als 40 Partnerunternehmen. Neben Miele, Samsung, Logitech, Sonos und Osram sei nun auch Gigaset hinzugekommen.

Smart Home muss das Leben signifikant aufwerten

Für die Vorzüge des sogenannten Smart Home habe lange der smarte Kühlschrank als Aushängeschild hergehalten, der selbst Waren nachbestellt, sagte Michael Philpott von der Analysefirma Ovum Research in London. Solche Lösungen seien jedoch nicht unbedingt für jeden Nutzer sinnvoll. "Wir brauchen Lösungen, die das Leben der Nutzer signifikant besser, günstiger und einfacher macht." Wie Jeanette Huber vom Zukunftsinstitut in Frankfurt betonte, sei Smart Home jedoch auch heute für knapp die Hälfte der Nutzer in Deutschland ein unbekannter Begriff.




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