Quartalszahlen 10.11.2016, 11:22 Uhr

US-Tochter macht Deutsche Telekom glücklich

Die Telekom darf sich weiter in den Erfolgen ihrer US-Mobilfunktochter sonnen. Während in Europa und Deutschland Umsätze und Gewinne leicht schrumpfen, bügeln die Ergebnisse aus Übersee die Delle locker aus.
Telekom-Konzernzentrale in Bonn
(Quelle: Oliver Berg)
Das US-Geschäft der Deutschen Telekom bleibt alleiniger Treiber für das Wachstum des Bonner Konzerns. Während die Umsätze und Ergebnisse der Tochterfirma in Übersee im dritten Quartal deutlich  zulegten, verbuchte die Telekom in Deutschland und Europa leichte, zum Teil auch höhere Einbußen. Trotzdem sieht Vorstandschef Tim Höttges das Unternehmen auf dem richtigen Weg.
Insgesamt kletterte der weltweite Konzernumsatz im dritten Quartal um 5,9 Prozent auf 18,105 Milliarden Euro, teilte die Telekom am Donnerstag in einem Zwischenbericht mit. Der Nettogewinn lag bereinigt um Sondereffekte bei 1,040 Milliarden Euro.
Im Breitband-Geschäft in Deutschland sieht Höttges die Telekom weiter auf Kurs. Über 6 Millionen schnelle Glasfaser-Anschlüsse verzeichnete das Unternehmen am Ende des dritten Quartals. Das sei der größte Bestand an Glasfaser-Anschlüssen (FTTC/Vectoring und FTTH) aller europäischen Netzbetreiber. Allein im dritten Quartal sei die Zahl der glasfaserbasierten Breitbandanschlüsse um 526.000 gestiegen. Die Glasfaserabdeckung erreichte zum Ende des Berichtsquartals annähernd 60 Prozent der Haushalte in Deutschland.
Ebenfalls positiv entwickelte sich die Zahl der Kunden, die sich für ein MagentaEins-Angebot der Telekom entschieden. Ende September nutzten laut Telekom insgesamt 2,6 Millionen Kunden eines der MagentaEins-Pakete, mit denen sich Festnetz und Mobilfunk kombinieren lassen. Im Vergleich zum dritten Quartal des Vorjahres sei das ein Zuwachs von mehr als einer Million Kunden.

Mobilfunk-Serviceumsätze steigen leicht

Im nationalen Mobilfunk-Geschäft musste die Telekom im Vergleich zum Vorjahresquartal leichte Einbußen beim Gesamtumsatz hinnehmen; die Mobilfunk-Serviceumsätze stiegen hingegen leicht um 0,2 Prozent. Laut Telekom wurde der Umsatzzuwachs deutlich durch die abgesenkten Terminierungsentgelte sowie die im Mobilfunk-Umsatz verbuchten Preisnachlässe aus den MagentaEins-Paketen gebremst.
 
Insgesamt sank der Inlandsumsatz im dritten Quartal um 0,8 Prozent auf 5,551 Milliarden Euro, im restlichen Europa sank er um 1,2 Prozent auf 3,223 Milliarden Euro. Das aggressive Kundenwachstum in den USA mit einem entsprechenden Anstieg der Erlöse und Gewinne machte diese Dellen aber mehr als wett.
So erhöhte sich der Kundenbestand in den USA auf 69 Millionen - ein Plus von zwei Millionen im dritten Quartal, womit T-Mobile US nach eigenen Angaben der am schnellsten wachsende Anbieter im Markt bleibt. Bis zum Jahresende sollte die Schwelle von 70 Millionen Kunden locker geknackt werden.
Dabei glänzte das einstige Sorgenkind der Telekom auch mit einem Umsatzplus von mehr als 17 Prozent. Hinter Verizon und AT&T rangiert T-Mobile US weiter auf Platz drei.




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