Trotz Milliarden-Strafe
25.07.2019, 09:16 Uhr
Facebook-Geschäft zeigt kaum Schwäche
Das Geschäft von Facebook zeigt trotz der Milliarden-Strafe kaum Schwäche. Der Zuckerberg-Konzern machte im zweiten Quartal noch einen Gewinn von gut 2,6 Milliarden US-Dollar. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 28 Prozent auf 16,6 Milliarden US-Dollar.
Facebook hat die Rekord-Datenschutzstrafe in den USA mit Leichtigkeit verdaut. Im zweiten Quartal machte das Online-Netzwerk immer noch einen Gewinn von gut 2,6 Milliarden US-Dollar - etwa halb so viel wie ein Jahr zuvor. Dabei hatte Facebook weitere zwei Milliarden US-Dollar als Belastung aus den Datenschutz-Ermittlungen der US-Behörde FTC verbucht. Der Umsatz stieg unterdessen im Jahresvergleich um 28 Prozent auf 16,6 Milliarden US-Dollar, wie Facebook nach US-Börsenschluss am Mittwoch mitteilte.
Facebook hatte sich bereiterklärt, fünf Milliarden US-Dollar zu zahlen, damit die FTC ihre Ermittlungen einstellt. Drei Milliarden US-Dollar hatte Facebook bereits im ersten Quartal zurückgelegt. Im zweiten Quartal stellte der Konzern zudem 1,1 Milliarden US-Dollar für möglicherweise höhere Steuerzahlungen als Folge eines anderen Rechtsstreits zurück.
Wettbewerbsuntersuchung der FTC
Zugleich gab Facebook mit den Quartalszahlen bekannt, dass die FTC das Online-Netzwerk auch in einer Wettbewerbsuntersuchung unter die Lupe nimmt. Das US-Justizministerium hatte am Vortag ebenfalls eine Kartelluntersuchung großer Online-Plattformen öffentlich gemacht, dabei allerdings Facebook nicht ausdrücklich erwähnt.
Die Anleger zeigten sich unbeeindruckt von dem Druck der US-Behörden. Die Facebook-Aktie legte im nachbörslichen Handel zeitweise um rund ein Prozent zu, schon im regulären Handel hatte sie mehr als ein Prozent dazugewonnen.
Dazu dürfte beigetragen haben, dass das Geschäft von Facebook keine Schwächen zeigt. Die Zahl monatlich bei Facebook aktiver Nutzer wuchs binnen drei Monaten von 2,38 auf 2,41 Milliarden. Täglich griffen davon 1,59 Milliarden auf Facebook zu - nach 1,56 Milliarden im ersten Quartal. Dieses Wachstum kam vor allem aus Ländern wie Indien, Indonesien und den Philippinen, wie Facebook-Finanzchef David Wehner sagte. Zugleich gab es auch in den für Facebook bereits starken Märkten Nordamerika und Europa deutliche Umsatzzuwächse.