Internet via Satellit 28.01.2011, 11:00 Uhr

E-Mail aus dem All

Für viele Menschen in der DSL-Dispora war Internet via Satellit bislang die einzige Möglichkeit, mit halbwegs vernünftigen Bandbreiten im World Wide Web zu surfen. Durch die Einführung von LTE könnten die Satelliten-Anbieter allerdings nun potenzielle Kunden verlieren.
Ein Versprechen ist etwas Schönes. Vor allem dann, wenn man sich nicht selbst um die Einhaltung desselben bemühen muss und im Fall des Falles die Verantwortung für die Nichterfüllung auf andere abwälzen kann. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel gab den Bürgern im Frühjahr 2009 ein solches Versprechen: Bis Ende 2010 solle jede deutsche Gemeinde Zugang zum schnellen Internet haben. Doch das Jahr 2010 verstrich, und noch immer fristen sehr viele Orte hierzulande ein Dasein ohne breitbandigen Webzugang.
Zwar hat die Bundesnetzagentur mit der Versteigerung der LTE-Funkfrequenzen im letzten Jahr den Grundstein für eine flächendeckende Versorgung Deutschlands mit schnellem Internet gelegt, die kommerzielle Vermarktung hat jedoch gerade erst begonnen. Und so wird es für viele Gemeinden noch lange dauern, bis sich eine Internetseite nicht in einer Minute, sondern innerhalb weniger Sekunden aufbaut. Doch gerade Unternehmen in den bislang nicht mit Breitband versorgten Gegenden können und wollen nicht länger auf akzeptable Geschwindigkeiten beim Surfen verzichten: Für sie ist jeder Monat mit maximal 56 KBit/s ein deutlicher Standortnachteil.
Internet übers All
Unternehmen – und auch Privatleute, die gern schneller ins Web gehen möchten – müssen jedoch nicht auf den Rollout von LTE oder einen Anschluss an das DSL- oder Kabelnetz warten, denn mit einer Satellitenantenne auf dem Dach können schon jetzt überall im Bundesgebiet Datenraten von mehr als 3 MBit/s erreicht werden. Doch wer in den Genuss dieser für Internet via Satellit verhältnismäßig hohen Datenraten kommen will, der muss derzeit noch recht tief in die Tasche greifen: Bei Filiago beispielsweise kostet der Tarif „Sat 4.096“ mit bis zu 4 MBit/s im Download und 256 KBit/s im Upload im Monat circa 100 Euro. Wer sich mit rund 2 MBit/s im Download begnügt, zahlt immer noch stolze 79,95 Euro, 1 MBit/s gibt es für 49,95 Euro. Zwar bietet Filiago, wie auch viele der anderen Anbieter auf dem Markt, Tarife mit niedrigeren Datenraten für weniger Geld an, doch fallen diese dann nicht mehr unter die Rubrik „Breitband“.




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