E-Mail aus dem All

Hohe Kosten

Wer sich für einen Internetzugang über Satellit entscheidet, muss neben den hohen monatlichen Gebühren auch die Anschaffungskosten für die erforderliche Hardware einkalkulieren. Außer der Satellitenschüssel sind dies ein Sende- und Empfangs-i-LNB, ein Satellitenmodem zum Anschluss an den Rechner, ein Router sowie verschiedene Kabel. Diese Komponenten kosten je nach Tarif und Anbieter zwischen 100 Euro und 700 Euro. Bindet sich der Käufer länger, so wird auch die Hardware meist günstiger.
Einige Anbieter ermöglichen ihren Kunden auch die Finanzierung über eine Bank. „Wir bieten die Möglichkeit, über unseren Partner, die Santander Bank, das Komplettpaket zu finanzieren inklusive eines Schutzbriefes“, heißt es dazu beispielsweise von StarDSL. Die meisten Anbieter lassen sich außerdem eine einmalige Einrichtungsgebühr bezahlen, und diese ist mit rund 100 Euro nicht gerade günstig.
Konkurrenz durch LTE
Lange Zeit gab es für die Anbieter von Internet via Satellit kaum Konkurrenz, denn der Breitbandausbau der DSL- und Kabelnetzbetreiber schritt nur relativ langsam voran. Entsprechend musste man keine Sorge haben, dass die Kunden zu einer anderen Technologie abwandern. Das hat sich mit dem Vermarktungsstart von LTE nun aber grundlegend geändert. Mit der Telekom, Vodafone und Telefónica O2 stehen drei mächtige Gegner bereit, die mit allen Mitteln um die nun auch für sie erreichbaren Kunden kämpfen werden. Denn schließlich sollen sich die milliardenschweren Investitionen in die LTE-Frequenzen schnellstmöglich bezahlt machen. „Die LTE-Kommunikation hat bei Verbrauchern mit Geschwindigkeiten von bis zu 100 MBit/s gigantische Erwartungen aufgebaut, die derzeit einen negativen Einfluss auf die Angebote der Satellitendienste haben“, gibt auch Daniel Steinlein zu, Managing Director bei der Internetagentur Schott.
Er rechnet aber auch damit, dass bei den Kunden schnell „Ernüchterung eintreten“ wird, wenn die LTE-Funkzellen voller werden und sich viele Teilnehmer die Bandbreite teilen müssen. „Ab Frühsommer sehen wir uns mit Download-Geschwindigkeiten bis zu 10 MBit/s, einem Rückkanal von 4 MBit/s sowie zusätzlich digitalem TV-Empfang und Telefonie zu ähnlichen Konditionen gegenüber dem realen LTE deutlich im Vorteil“, gibt er sich kämpferisch. Beim Distributor Herweck sieht man die Zukunft der Satellitenanbieter indes nicht nur positiv. „Dieser Service wird momentan von den Verbrauchern noch sehr zögerlich angenommen“, so Oliver Borst, Leiter des Herweck-Dienstleistungscenters. „Wir gehen davon aus, dass LTE die Tarifgestaltung der Anbieter verändert, die derzeit noch relativ hohen Preise werden nach unten gehen.“
Für LTE spricht neben den (noch) günstigeren Tarifen und Hardware-Preisen die einfache Installation, allerdings wird es bis zu einer hohen Flächendeckung noch einige Zeit dauern. Internet via Satellit dagegen ist bereits jetzt im gesamten Bundesgebiet verfügbar, dafür deutlich teurer. 




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