Vodafone startet Ausbau von 5G in der Fläche
Modernisierung vorhandener Antennen
Die Deutsche Telekom funkt noch nicht in der Fläche, bereitet aber Netzstationen auf dem Land auf die neue Technik vor. Derzeit gebe es Testläufe, darunter an zwei Standorten in der Nähe von Wittlich in Rheinland-Pfalz. Über eine modernisierte Systemtechnik werde die vorhandene Antenne angesteuert und bekomme damit ein Upgrade auf 5G: "So sind wir deutschlandweit unterwegs, um diese 5G-Variante in unserem Netz zu erproben", erklärte Walter Goldenits, Technikchef der Telekom in Deutschland.
Eine Mobilfunkstation, die im Bereich von 700 Megahertz funkt, versorgt nach Angaben von Vodafone eine Fläche von etwa 20 Quadratkilometern mit 5G. Das sei fünf Mal mehr als die Fläche, die eine 3,5 Gigahertz Mobilfunkstation mit 5G versorgen könne. In diesem Geschäftsjahr werde Vodafone über die 700-Megahertz-Frequenzen mehr als 8000 Antennen an 2.800 Standorten für 5G freischalten. Damit würden mehr als 60.000 Quadratkilometern mit dem schnellen Netz versorgt, eine Fläche deutlich größer als die Niederlande oder Dänemark. Diese Technik werde Vodafone auch dabei helfen, die Auflagen der Bundesnetzagentur zur Flächenversorgung zu erfüllen.
Ericsson-Technik im ländlichen Raum im Einsatz
Mit einem 5G-tauglichen Smartphone oder einem 5G-Router für die Vernetzung eines Gebäudes können nach Angaben von Vodafone-Technikchef Gerhard Mack Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 200 Mbit pro Sekunde erzielt werden. Das ist schneller als die meisten Festnetzanschlüsse in Deutschland. "Für uns fängt heute die Stufe zwei des 5G-Ausbaus an", sagte Mack. In den ersten Stationen im ländlichen Raum habe man Technik des schwedischen Ausrüsters Ericsson verwendet, später werde man aber auch Technik des chinesischen Anbieters Huawei verbauen.
Verbraucher in ländlichen Gebieten, die das 700-MHz-Spektrum nutzen wollen, müssen bei der Anschaffung eines neuen 5G-Geräts darauf achten, dass es auch dieses Frequenzband unterstützt. Mack betonte, es gebe inzwischen etliche Smartphones, die in allen relevanten Frequenzbereichen funkten.
Die Auktion der Frequenzen für den superschnellen Funkstandard 5G war im Juni nach einer zähen Bieterschlacht zu Ende gegangen. Insgesamt 6,55 Milliarden Euro hatten die großen Mobilfunkkonzerne zusammen dafür gezahlt.