Hilfe für Diabetiker 17.01.2014, 14:43 Uhr

Google testet intelligente Kontaktlinsen

Erst vor wenigen Tagen machte Google mit der geplanten Übernahme eines Haustechnik-Herstellers Schlagzeilen. Jetzt möchte Google Diabetikern mit Hilfe intelligenter Kontaktlinsen helfen, ihre Zuckerwerte live zu messen.
von Till Dziallas
Der Internet-Konzern Google testet derzeit eine intelligente Kontaktlinse, die über einen drahtlosen Chip und einen Glukosesensor den Zuckergehalt in der Tränenflüssigkeit misst. Die getesteten Prototypen liefern die Werte einmal pro Sekunde. Die Forscher wollen dabei auch herausfinden, inwieweit sich die sogenannte Smart Contact Lens als Frühwarnsystem für den Träger eignet. Dazu versuchen sie, winzige LED-Lichter einzubauen, die aufleuchten, wenn der Zuckerspiegel bestimmte Grenzwerte über- oder unterschritten hat.
"Eine Freundin erzählte uns, dass sie sich Sorgen über ihre Mutter macht, die einmal aufgrund eines zu niedrigen Blutzuckerspiegels in Ohnmacht gefallen und dann mit dem Auto von der Straße abgekommen war", erklären die Gründer des Projekts im offiziellen Google Produkt-Blog ihre Motivation: "Viele Leute, mit denen wir gesprochen haben, erzählten uns, dass es fast schon einem Teilzeitjob gleichkomme, den Diabetes zu kontrollieren." Da Blutzuckermessgeräte, mit denen Betroffen sich in den Finger stechen, um ihre Werte zu messen, störend und außerdem schmerzhaft seien, würden einige Menschen mit Diabetes ihren Blutzuckerspiegel nicht so oft prüfen, wie sie sollten. Mit ihrer Kontaktlinse wollen die Entwickler eine bequemere Möglichkeit für Diabetiker schaffen.
Um seine Pläne realisieren zu können, spricht Google derzeit mit der Nahrungs- und Arzneimittelbehörde der Vereinigten Staaten (FDA Food and Drug Administration). "Es liegt noch ein langer Weg vor uns, diese Technologie zu einem System auszubauen, das Menschen tatsächlich nutzen können", heißt es weiter. Dafür werden nun Partner gesucht, die sich mit der Markteinführung eines solchen Produktes auskennen und zum Beispiel Apps entwickeln könnten, mit denen die Träger ihre Messwerte abrufen können.
Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass sich Google für 3,2 Milliarden US-Dollar Nest Labs zulegen will. Das Unternehmen entwickelt Haustechnik-Geräte wie Thermostate und Rauchmelder. Wo der Konzern in den vergangenen zwölf Monaten sonst noch zugeschlagen hat, sehen Sie in der Bildergalerie.




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