04.08.2009, 10:58 Uhr
Kauflust der Deutschen geht am Einzelhandel vorbei
Trotz Krise kaufen die Deutschen weiter fleißig ein - allerdings nicht im Einzelhandel
Der Einzelhandel leidet: Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) sind die Umsätze im Einzelhandel im Vergleich zum Vorjahr in Deutschland nominal um 2,0 Prozent und real (preisbereinigt) um 1,6 Prozent gesunken. Zum Vergleich: Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) meldete für diesen Zeitraum einen Anstieg der Konsumlaune von 2,6 auf 2,9 Prozent. Die Deutschen geben zwar fleißig Geld aus, aber nicht im Einzelhandel. Zwei Drittel der Ausgaben gehen an Mieten und Wohnnebenkosten sowie Versicherungen, da bleibt nur noch ein Drittel für den privaten Konsum - und hier floriert vor allem der Autoumsatz. So gibt es dank der Abwrackprämie einen wahren Ansturm auf die Autohäuser, allein im ersten Halbjahr wurden in Deutschland fast 2,1 Millionen Fahrzeuge neu angemeldet, 26 Prozent mehr als im Vorjahr und so viel wie seit zehn Jahren nicht mehr. "Die Abwrackprämie sorgt dafür, dass das Geld vom Einzelhandel abgezogen wird. Damit sind wir nicht glücklich", klagt der HDE denn auch gegenüber der Süddeutschen Zeitung.