LTE-Abdeckung in Deutschland immer noch lückenhaft
Höchstgeschwindigkeiten gibt es nur in wenigen Großstädten
Ein weiteres Problem: Die oftmals beworbenen Höchstgeschwindigkeiten gibt es nur in wenigen Großstädten. Diese liegen je nach Anbieter zwischen 50 Mbit (O2) und 375 Mbit pro Sekunde (Vodafone). Spätestens an den Stadtgrenzen ist aber in vielen Fällen mit Highspeed Schluss, Menschen im ländlichen Raum gehen leer aus.
Die Netzbetreiber nutzen zudem bei LTE unterschiedliche Frequenzen: Je nach Hersteller arbeiten Smartphones, Laptops und Tablets mit verschiedenen Modems, die nur mit bestimmten Bändern kommunizieren können. Im schlimmsten Fall bedeutet das: Theoretisch wäre LTE verfügbar, das Endgerät kann es nur nicht empfangen.
Internationaler Vergleich
Auch im internationalen Vergleich der LTE-Verfügbarkeit und -Geschwindigkeit steht Deutschland nicht besonders gut da. Wie Daten des britischen Unternehmens OpenSignal zeigen, kommt die Bundesrepublik nur auf eine Geschwindigkeit von 20,46 Megabits pro Sekunde (Mbps) bei einer Verfügbarkeit von unter 60 Prozent - etwa vergleichbar mit Tunesien. Ähnlich schlecht ist die Verfügbarkeit in Frankreich und Irland. Dass es auch schneller geht zeigt etwa Ungarn, wo das Netz mit 42,61 Mbps fast doppelt so fix wie hierzulande ist. Die LTE-Verfügbarkeit liegt in Ungarn bei über 80 Prozent, wie auch in Schweden, Lettland, Norwegen oder den Niederlanden.
Ein Vergleich von "connect" mit den europäischen Nachbarländern kommt auf ähnliche Ergebnisse: Selbst der in den Niederlanden Letztplatzierte, Tele2, erzielt mehr Punkte als die in Deutschland führende Telekom. Als Grund machen die Tester zum einen die Topographie aus, aber auch teure Mobilfunklizenzen in Deutschland.
Von Problemen beim Ausbau in Deutschland möchte der Digitalverband Bitkom allerdings nichts wissen. "LTE ist für mehr als 96 Prozent der Haushalte verfügbar", sagt Nick Kriegeskotte, Bereichsleiter für Telekommunikationspolitik. Neben LTE sei künftig der neue Standard 5G für vernetzte Fahrzeuge oder das Internet der Dinge wichtig. Zu der Netzabdeckung einzelner Provider äußere man sich nicht.