Xperia X10 07.04.2010, 11:45 Uhr

Das erste Android-Smartphone von Sony Ericsson im Test

Das Xperia X10 setzt auf eine eigene Benutzeroberfläche und umfangreiche Ausstattung. Es bietet insgesamt gute Leistungen im alltäglichen Einsatz, hat aber einen hohen Kaufpreis.
Mit dem Namen Xperia sollte sich für Sony Ericsson eigentlich ein großes Comeback bei den Smartphones verbinden, als das Xperia X1 2008 mit Windows Mobile auf den Markt kam. Doch der Erfolg war recht bescheiden, da das Smartphone teuer und ziemlich langsam war. Besser soll es nun das X10 machen, das erstmals bei Sony Ericsson Android als Betriebssystem ins Spiel bringt und gegenüber dem X1 auf die QWERTZ-Tastatur verzichtet.
Bei der Betrachtung des Gehäuses fällt zunächst einmal die üppige Verwendung von Plastik am schwarz oder weiß erhältlichen Gehäuse auf, das zwar ordentlich verarbeitet ist, aber vor allem beim Akkudeckel etwas billig wirkt. Zudem ist das Telefon groß und mit 135 Gramm kein Leichtgewicht. Am Gehäuse gibt es einen Anschluss für einen Standard-Klinkenstecker, dafür kann die MicroSD-Karte nur nach dem Entnehmen des Akkus ausgetauscht werden.

Xperia X10: Das erste Android-Smartphone von Sony Ericsson im Test

Die Bedienung soll komplett über den riesigen Touchscreen mit immerhin 10,2 Zentimetern Diagonale erfolgen. Das große Display hat zudem eine Auflösung von 480 x 854 Pixeln, was sehr scharf ist. Allerdings reagiert es in der Praxis nicht ganz so spontan wie beim iPhone oder den neuen HTC-Handys. Auch eine Multitouch-Funktion gibt es nicht. Unter der Anzeige finden sich lediglich drei Tasten für die Menüfunktionen. Die Bedienelemente zum Anrufen und Auflegen werden nur im Telefonmenü eingeblendet, außerdem gibt es kein physisches Navigationselement wie zum Beispiel den Trackball des Nexus One.
Dass Android als Betriebssystem zum Einsatz kommt, merkt der Anwender allerdings kaum auf Anhieb, da Sony Ericsson seine eigene Benutzeroberfläche darüber gelegt hat. Diese ist optisch sehr ansprechend gestaltet und listet zum Beispiel personenbezogene Informationen wie Fotos und SMS in übersichtlichen Menüs zum Blättern auf.
Doch schon auf der zweiten Ebene wie dem Hauptmenü erscheint das bekannte Bild von Android, das hier in der etwas älteren Version 1.6 aufgespielt ist, wobei ein Update auf 2.0 oder 2.1 noch kommen soll. Eine weitere Eigenheit des Herstellers ist der sehr übersichtliche Mediascape-Browser für Fotos, Videos und Musik. Da der Sound und die Darstellung ebenfalls sehr gut sind, ist das X10 voll Multimedia-tauglich.

Xperia X10: Das erste Android-Smartphone von Sony Ericsson im Test

Dazu trägt auch die gute Kamera bei, die mit 8,1 Megapixeln eine hohe Auflösung hat und Farben realistisch wiedergibt. Praktisch sind auch Funktionen wie der Fokus per Finger auf dem Display und eine Gesichtserkennung. Das LED-Fotolicht ist allerdings recht schwach.
Vom Prozessor lässt sich das nicht sagen, denn im Gegensatz zum Xperia X1 ist der 1-GHz-Snapdragon-Prozessor des Neulings richtig schnell und erledigt fast alle Aufgaben ohne Verzögerung. In Sachen Connectivity gibt es ebenfalls keine Ausstattungslücken, und auch GPS ist an Bord. Die Akkuleistungen sind recht gut, wobei die Werksangaben aber vor allem bei häufiger Inanspruchnahme des Displays sehr übertrieben erscheinen.
So hinterlässt das erste Android-Handy von Sony Ericsson am Ende einen überwiegend positiven Eindruck, auch wenn es noch einige Macken vor allem bei der Bedienung hat. Auch der Preis von knapp 600 Euro ist für das Gebotene eher hoch. Gespannt sein darf man auf die nächsten Modelle wie das X10 mini.




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