Neue Angebotsstrukturen
29.10.2015, 15:23 Uhr
Mobile Data: Analyst empfiehlt alternative Tarifkonzepte
Aktuell differenzieren sich die Netzbetreiber beim Thema Mobile Data fast nur über die im Tarif enthaltene Datenmenge, so Analyst Ekkehard Stadie. Er schlägt andere Tarifmodelle als Alternative vor.
"Sprachtelefonie im Inland sowie SMS gibt es unlimitiert. Daten werden dagegen meist in Gigabyte-Paketen angeboten und sollen zum Kauf größerer Tarifpläne anregen", so Ekkehard Stadie, Senior Partner bei Simon-Kucher & Partners. Diesem Preismodell - Differenzierung vor allem über die Datenmenge - spricht der Analyst allerdings auf Dauer die Zukunftsfähigkeit ab und verweist auf alternative Tarifmodelle in anderen Branchen.
Chip-Hersteller beispielsweise orientieren sich beim Pricing an der Geschwindigkeit, analog hierzu könnten die Netzbetreiber und Service Provider alle Datendienste unlimitiert anbieten, die Kunden zahlen dann je nach Geschwindigkeit. In gewissem Rahmen wird das bereits umgesetzt, meist im Vergleich zwischen der Discountermarke und dem Angebot der Kernmarke eines Anbieters.
Ein dritter Ansatz könnte dem Analysten zufolge sein, ähnlich wie bei der Software-Vermarktung, die Gebühren an die Anzahl der verbundenen Endgeräte zu binden. Die Kunden bekämen bei diesem Modell quasi unlimitierten Zugriff auf Kommunikationsdienste und zahlen nach Anzahl der Geräte (z.B. TV, PC, Smartphone und Tablet).
Alle hier aufgeführten Beispiele will Ekkehard Stadie jedoch nicht nur als einzelne Lösungen verstanden wissen, auch die Kombination aus mehreren Modellen sei möglich. Über kurz oder lang müssten sich die Telco-Anbieter aber mit alternativen Tarifmodellen auseinandersetzen, auch um sich vom Wettbewerb abgrenzen zu können.