Medienberichte
11.02.2014, 11:30 Uhr
Nokia bringt eigenes Android-Smartphone
Baut Nokia tatsächlich ein Smartphone mit dem Google-Betriebssystem Android? Genau das behauptet das Wall Street Journal - und nennt einen konkreten Vorstellungstermin.
Gerüchte, wonach Nokia ein Android-Smartphone entwickelt, elektrisieren immer wieder die TK-Branche - und das, obwohl der ehemalige CEO Stephen Elop einem solchen Vorhaben bereits Anfang 2013 eine klare Absage erteilt hatte. Doch jetzt verdichten sich die Hinweise, dass Nokias erstes Android-Modell tatsächlich bereits in knapp zwei Wochen auf dem Mobile World Congress der Öffentlichkeit vorgestellt werden könnte.
Als genaues Datum wird der 24. Februar genannt - an diesem Tag hat das Unternehmen Einladungen zu einer Pressekonferenz verschickt. Andeutungen auf ein Android-Smartphone sind auf dieser allerdings nicht zu finden.
Dennoch: Wie das Wall Street Journal unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtete, soll das Gerät mit hoher Wahrscheinlichkeit kommen; konzipiert sei es als günstiges Einsteiger-Gerät.
Den Angaben zufolge wurde es entwickelt, weil das Microsoft-Betriebssystem Windows Phone, das auf den Mittelklasse- und Highend-Smartphones von Nokia zum Einsatz kommt, zu hohe Hardware-Anforderungen an Low-Cost-Geräte stellt. Dadurch habe Nokia in den vergangenen Jahren in Wachstumsmärkten wie Indien an Boden verloren - dort liefen alleine im vergangenen Jahr 93 Prozent aller ausgelieferten Smartphones mit dem Google-Betriebssystem Android.
Zwar hat auch Nokia mit seiner Asha-Serie selbst günstige Einsteiger-Smartphones in seinem Portfolio; das dort verwendete Betriebssystem - ein Series-40-Derivat - scheint aber angesichts der Popularität von Android nicht mithalten zu können.
Nicht alle Android-Features an Bord
Wie es weiter hieß, soll das neue Einsteiger-Smartphone von Nokia allerdings nicht alle Funktionen unterstützen, die man von einem Android-Gerät normalerweise kennt. Ein Zugang zum Google Play Store sei beispielsweise nicht vorgesehen - dafür werde das Gerät mit verschiedenen Nokia-Diensten wie dem Kartendienst Here oder dem Musik-Service MixRadio bestückt. Damit würde Nokia einen ähnlichen Weg beschreiten wie der Online-Versandhandel Amazon, der beispielsweise auf seinen Tablets ebenfalls eine modifizierte Android-Variante verwendet.
Dass Microsoft - unmittelbar vor der Übernahme der Handy-Sparte von Nokia - einen solchen Schritt hin zum Erzrivalen Google unterstützt, scheint auf den ersten Blick eher abwegig. Allerdings hat auch der Konzern ein hohes Interesse daran, dass seine zukünftige Handy-Tochter die verkauften Stückzahlen nach oben treibt.
Zudem könnte die Android-Offensive zeitlich begrenzt sein. Nämlich bis zu dem Zeitpunkt, an dem Microsoft das Windows-Phone-Betriebssystem dahingehend angepasst hat, dass es auch auf Geräten mit weniger leistungsstarker Hardware läuft.
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