Handy-Überwachung
06.12.2013, 11:00 Uhr
NSA sammelt täglich Milliarden Standortinformationen
Der US-Geheimdienst NSA greift jeden Tag mehrere Milliarden Standortinformationen von Handys ab. Das geht aus neuen Enthüllungen von "Whistleblower" Edward Snowden hervor.
Es sind schwer vorstellbare Zahlen, die nachdenklich und wütend machen: Laut einem Bericht der "Washington Post" greift der US-Geheimdienst NSA systematisch - und im großen Stil - Standortinformationen von Mobiltelefonen ab.
Die Zeitung beruft sich dabei auf neue Informationen des berühmten "Whistleblowers" Edward Snowden: Der Ex-Mitarbeiter der US-amerikanischen Geheimdienste CIA, NSA und DIA hatte in den vergangenen Monaten durch seine Enthüllungen das ganze Ausmaß der weltweiten Überwachungs- und Spionagepraktiken von US-Behörden überhaupt erst offen gelegt.
Demnach sollen die US-Schlapphüte angeblich unglaubliche fünf Milliarden Standortinformationen von Handys sammeln - und das Tag für Tag. Dadurch werde es möglich, weltweit genaue Bewegungsprofile zu erstellen; betroffen seien Hunderte Millionen Geräte. Die Spionage-Aktion richte sich vor allem gegen "ausländische Ziele", wie die NSA inzwischen einräumte - allerdings sind wohl auch zahlreiche US-Bürger unter Beobachtung.
Um an die Daten zu gelangen, zapft der Geheimdienst dem Bericht zufolge die Kabel an, die Mobilfunknetzwerke weltweit verbinden. Dadurch werde es möglich, Handys rund um den Globus zu orten und die Bewegungsprofile auszuwerten. Ein spezielles Analysewerkzeug durchsucht dann die gesammelten Datensätze nach auffälligen Bewegungsmustern, um Netzwerke von Terrorverdächtigen aufzudecken.
Eine Möglichkeit, sich der Überwachung zu entziehen, soll es indes nicht geben. Höchstens man werfe sein Smartphone weg - und ziehe in eine Höhle, wie die Washington Post einen Experten zitiert.