Motorola Flipout im Test
06.09.2010, 11:24 Uhr
Quadratisch, praktisch, gut
Motorola präsentiert mit dem Flipout ein Android-Smartphone im ungewöhnlichen quadratischen Design und mit QWERTZ-Tastatur. Im alltäglichen Einsatz zeigen sich aber auch Schattenseiten des innovativen Konzepts.
An die verrückten Ideen der Motorola-Designer wird sich mancher Handy-Fan gerne erinnern. Ob die Mini-Handys der V-Serie, das ultradünne Razr oder Messaging-Telefone im Laptop-Look – bevor die Krise den US-Hersteller erwischte, war er höchst innovativ. Doch jetzt sind die schlechten Zeiten offenbar vorbei, und bei seinen neuen Android-Smartphones wird Motorola wieder mutiger.
Der beste Beweis ist das hier getestete Flipout: Das quadratische Smartphone mit Touchscreen hat eine vollwertige QWERTZ-Tastatur im unteren Teil, die um 90 Grad herausschwingt. Diese neuartige Konstruktion spart extrem viel Platz, so ist das Handy mit 6,5 x 6,5 Zentimetern kleiner als ein Bierdeckel. Die Höhe von knapp 1,8 Zentimetern ist allerdings Durchschnitt, und auch die 120 Gramm Gewicht sind nicht wenig.
Zusätzlichen Spaß bringen die austauschbaren Rückcover in den vier glänzenden Farben Grün, Orange, Dunkelrot und Schwarz, die zum Lieferumfang gehören. Die Verarbeitung und der Drehmechanismus wirken solide und relativ hochwertig. Am Gehäuse befinden sich der Ladestecker im Micro-USB-Format sowie ein Standard-Headset-Anschluss. Der Slot für die mitgelieferte 2-Gigabyte-MicroSD-Karte sitzt unter der Akkuabdeckung, ist aber während des Betriebs zugänglich.
Tastatur: Nichts für Grobmotoriker
Etwas Misstrauen dürfte das exotische Konzept des Handys beim Anwender doch auslösen, denn auf dem rechteckigen Display steht mit 7,1 Zentimetern Diagonale weniger Platz zur Verfügung als bei anderen Smartphones. Die Auflösung ist mit 240 x 320 Pixeln (QVGA) eher durchschnittlich. Von der Brillanz anderer aktueller Anzeigen wie etwa bei Samsung ist das Flipout weit entfernt. Der resistive Touchscreen reagiert ausreichend sensibel, und der Wechsel der Menüs erfolgt fast immer ohne Verzögerung.
Tasten für kleine Finger
Dass die geringe Grundfläche für eine komplette QWERTZ-Tastatur samt oberer Zahlenreihe sehr knapp ist, erscheint logisch. Ensprechend muss der Anwender mit spitzen Fingern gut zielen. Die klaren Druckpunkte der Buchstabentasten hat das Steuerkreuz unten links leider nicht – es fühlt sich schwammig und unpräzise an.
Dass die geringe Grundfläche für eine komplette QWERTZ-Tastatur samt oberer Zahlenreihe sehr knapp ist, erscheint logisch. Ensprechend muss der Anwender mit spitzen Fingern gut zielen. Die klaren Druckpunkte der Buchstabentasten hat das Steuerkreuz unten links leider nicht – es fühlt sich schwammig und unpräzise an.
Durchschnittliche Kamera
Bei der Bedienung hat Motorola sein Motoblur-System mit der Android-Oberfläche kombiniert. Wer einen günstigen Datentarif hat, kann damit seine Messaging-Dienste und sozialen Netzwerke einfach und übersichtlich auf dem aktuellen Stand halten. Die Ausstattung ist grundsätzlich komplett. Nur die 3-Megapixel-Kamera bereitet wenig Freude, da sowohl ein Blitz als auch ein Autofokus fehlen.
Am Ende reicht es für ein knappes „Gut“, denn trotz Schwächen beim Display, der Tastatur und dem Akku ist das Flipout eine Bereicherung des Android-Angebots. Bei solchen Ergebnissen sollten die Motorola-Entwickler ihrer Kreativität auf jeden Fall weiter freien Lauf lassen.