Scheuer will Mobilfunk auf dem Land verbessern
Auflage für Ausbau an 5G-Frequenzen gebunden
Trotz aller Investitionen gibt es vor allem in ländlichen Gebieten nach wie vor Bereiche mit schlechter Handy- und Internetversorgung. Bei der kürzlich beendeten Vergabe der Frequenzen für den neuen Mobilfunkstandard 5G waren weitere Auflagen verankert worden, die einige weiße Flecken verschwinden lassen sollen. Dazu gehört, dass bis Ende 2022 mindestens 98 Prozent der Haushalte in Deutschland mit mindestens 100 MBit pro Sekunde im Download versorgt werden müssen.
Nach einer Analyse der Londoner Firma "Opensignal", über die der "Tagesspiegel" berichtete, haben deutsche Smartphone-Nutzer mit LTE-Vertrag im Durchschnitt in nur 77 Prozent der Zeit wirklich Zugang zum LTE-Netz. LTE ist der zurzeit schnellste großflächig verfügbare Mobilfunkstandard.
Der Grünen-Politiker von Notz beklagte, Deutschland verliere nicht nur international den Anschluss, auch "ohnehin strukturschwache Regionen werden weiter abgehängt". Gerade die CSU, die versprochen habe, das Stadt-Land-Gefälle auszugleichen, sei "damit krachend gescheitert".
Die Netzexpertin der Linksfraktion, Anke Domscheit-Berg, attackierte die Betreiber: Diese fänden "immer neue Ausreden" für ihr Versagen. Zudem habe die Bundesregierung seit Jahren keine Mobilfunkstrategie. Domscheit-Berg plädierte im "Tagesspiegel" für eine regionale Lizenzversteigerung, "bei der ein Anbieter den Zuschlag bekommt, aber dafür 100 Prozent der Fläche versorgen muss".