SquareTrade 07.04.2015, 15:01 Uhr

Bentgate: Auch Galaxy S6 Edge unter Biegeverdacht

Droht nun auch Samsung ein "Bentgate"-Skandal? Angeblich soll sich auch das neue Galaxy S6 Edge verbiegen lassen, sagt der Versicherer SquareTrade. Die Koreaner halten dagegen.
Der vermeintliche "Bentgate"-Skandal brachte Apple bei der Markteinführung des iPhone 6 Plus viel Spott der Web-Community ein. Und auch die Konkurrenz sparte nicht mit Hohn: Allen voran Samsung machte sich über die verbogenen Geräte des Erzrivalen lustig. 
Damals sah sich Apple mit dem Vorwurf vieler Nutzer konfrontiert, wonach sich das neue Superphone besonders leicht verbiegen lasse - beispielsweise beim Transport in der Hosentasche. Das Thema sorgte für so viel Aufregung, dass selbst "Stiftung Warentest" das Gerät mit Blick auf seine "Flexibilität" ganz genau unter die Lupe nahm.

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Wer sein iPhone 6 Plus in der Hosentasche transportiert, läuft anscheinend Gefahr, sein Smartphone zu verbiegen. Auch wenn die Vorwürfe überzogen erscheinen: Das "Apple Bentgate" sorgt im Netz für jede Menge Spott. Telecom Handel zeigt die lustigsten Posts.

Nun soll ausgerechnet das neue Galaxy S6 Edge - der ganze Stolz von Samsungs Smartphone-Flotte - mit den gleichen Problemen zu kämpfen haben. Pikant: Bei der erstmaligen Präsentation der Galaxy-S6-Modelle auf dem Mobile World Congress (MWC) hatte Samsung-Mobile-Chef Jong-Kyun Shin noch  die Standhaftigkeit der Gehäuse gelobt.
Herausgefunden haben will dies das US-Versicherungsunternehmen SquareTrade, das mit Hilfe einer speziellen Biege-Maschine ("Bendbot") die Standhaftigkeit der Modelle Apple iPhone 6 Plus, HTC One M9 sowie Samsung Galaxy S6 Edge miteinander verglichen hat. Dabei wurden die Geräte zunächst an beiden Enden eingespannt, danach presste ein Keil mit zunehmenden Druck auf die Displaymitte. 
Das Ergebnis: Bei gleichen Rahmenbedingungen verbog sich das iPhone 6 Plus bei rund 50 Kilogramm genau so wie das Galaxy S6 Edge. Das One M9 gab zwar erst bei gut 54 Kilogramm nach, war aber dann - im Gegensatz zu den beiden anderen Testgeräten  - schon nicht mehr zu gebrauchen, da der Einschalter ins Gehäuse rutschte.

Samsung begegnet Vorwürfen mit eigenem Statement

Nach Bekanntwerden der Testergebnisse, die SquareTrade in einem Video dokumentiert hat, reagierte Samsung umgehend mit einem eigenen Statement. Darin kritisierten die Koreaner zum einen generell das Testverfahren, da ein Druck von 50 Kilogramm unter normalen Umständen so gut wie nie auf ein Smartphone ausgeübt würde.
Zum anderen betonte Samsung, dass bei einem Smartphone sowohl Front- als auch Rückseite für die Stabilität des Gehäuses verantwortlich seien. Bei besagtem Test von SquareTrade könnten allerdings nur Aussagen über die Standhaftigkeit der Frontseite getroffen werden - dies lasse aber keine Rückschlüsse auf die Gesamtstabilität des Geräts zu.
In seinem Statement fordert Samsung daher den Versicherer auf, den Test unter Berücksichtigung dieses Aspekts noch einmal zu wiederholen.
Unterdessen hat Samsung ein Video seiner eigenen Testverfahren veröffentlicht. In einem Youtube-Video zeigt der Elektronikkonzern seine eigenen Testverfahren und setzte beide S6-Flagschiffe einem Druck von 36 Kilogramm aus - ohne bleibende Schäden.
Kommentar: Egal welches der getesteten Geräte nun tatsächlich am stabilsten ist, lässt sich doch eines feststellen: Der SquareTrade-Test zeigt letztendlich nur, dass sich in der Theorie jedes Smartphone verbiegen lässt. Auch beim iPhone 6 Plus wurde dieses Thema meiner Meinung nach bereits überbewertet, da solche Kräfte bei vernünftiger Handhabe in der Praxis kaum auf ein Gerät wirken. Ob solche Tests also generell sinnvoll sind oder nicht - darüber kann man streiten. Meiner Meinung nach haben sie nur sehr begrenzte Aussagekraft. 




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