Digital News Report 2018
15.06.2018, 09:59 Uhr
Nachrichtensuche via Smartphone immer wichtiger
Für die Suche nach Nachrichten im Web werden Smartphones immer relevanter. Sozialen Medien wird allerdings dabei nur wenig Vertrauen geschenkt. Zu diesem Ergebnis kommt der "Reuters Institute Digital News Report 2018".
Das Smartphone wird für die Suche nach Nachrichten im Internet immer wichtiger, soziale Medien genießen dabei allerdings wenig Vertrauen. Das sieht mit Blick aufs Fernsehen anders aus, gedruckte Zeitungen haben sogar an Bedeutung wieder etwas gewonnen. Das sind Ergebnisse aus dem "Reuters Institute Digital News Report 2018", wie das Hans-Bredow-Institut in Hamburg mitteilt, das die deutsche Teilstudie am Donnerstagabend in Berlin vorstellt. Der "News Report" untersucht jährlich die Nachrichtennutzung von erwachsenen Onlinern, also Menschen mit Internetzugang, im internationalen Vergleich.
Typisch für Deutschland: Die Onliner bevorzugen einen Mix aus traditionellen und neuen Medien. Dreiviertel (74 Prozent) verfolgen regelmäßig Nachrichten im Fernsehen, 65 Prozent online, 45 Prozent im Radio, 30 Prozent in gedruckten Zeitungen - das sind sogar 4 Prozentpunkte mehr als 2017. Ebenfalls auffällig: Die Online-Ausgaben von Zeitungen (25 Prozent) und von Zeitschriften (29 Prozent) haben gleichzeitig um 3 Prozentpunkte zugelegt. Eine ähnliche Größenordnung (31 Prozent) hält sich beim Thema Nachrichten an soziale Medien wie Facebook oder YouTube.
Allerdings seien es nur knapp 2 Prozent, die Facebook & Co. als einzige Nachrichtenquelle nennen. "Die Menschen bekommen mit, dass nicht alles, was auf sozialen Medien kommuniziert und geteilt wird, etwas mit Journalismus zu tun hat", sagte Sascha Hölig vom Hans-Bredow-Institut der Deutschen Presse-Agentur. "Sie merken, dass es da auch viele interessensgeleitete Verbreitung und gefälschte Informationen gibt und dass man sich besser bei professionellen Quellen über das Weltgeschehen informieren kann. Da gab es schon eine Art Lernprozess."
Insgesamt ist das Interesse an Nachrichten hoch, wie die Daten zeigen: 95 Prozent gaben an, sich mindestens mehrmals pro Woche über das aktuelle Weltgeschehen zu informieren, sogar etwas mehr als 2017 (94 Prozent).