Überraschung
07.12.2016, 14:51 Uhr
Telefónica-Chef Thorsten Dirks landet in der Luftfahrtbranche
Telefónica-Deutschland-Chef Thorsten Dirks, der das Unternehmen im ersten Quartal 2017 verlassen wird, wechselt komplett die Branche. Sein neuer Brötchengeber ist eine bekannte Billigfluglinie.
Das ist eine faustdicke Überraschung: Telefónica-Deutschland-Chef Thorsten Dirks, der noch im ersten Quartal 2017 den Münchner Netzbetreiber verlassen wird, wechselt komplett die Branche - und landet zum 1. Mai an der Spitze der Lufthansa-Tochter Eurowings.
Bei der Billig-Airline tritt Dirks die Nachfolge von Karl Ulrich Garnadt an, der Ende April aus Altersgründen aus dem Vorstand ausscheidet. In der offiziellen Mitteilung lobt die Lufthansa Dirks als "ausgewiesenen Digitalexperten", der die Eurowings-Gruppe "mit neuen Impulsen" weiterentwickeln soll.
Konkret lobte Lufthansa-Aufsichtsratschef Wolfgang Mayrhuber unter anderem die Kundenorientierung von Dirks - eine Aussage, die bei manchem O2-Kunden angesichts der aktuellen Service-Probleme beim Münchner Netzbetreiber eher für Gelächter sorgen dürfte. Schon zutreffender ist da wohl das Statement von Lufthansa-Chef Spohr: "Thorsten Dirks hat bewiesen, dass er wirtschaftlichen Erfolg mit eiserner Kostendisziplin erreicht."
Thorsten Dirks: Urgestein der TK-Branche
Erst vor gut zwei Wochen hatte Telefónica völlig überraschend bekannt gegeben, dass Dirks den Münchner Netzbetreiber verlassen wird. Zur Begründung hieß es lediglich, dass sich der Manager neuen beruflichen Herausforderung stellen wolle. Wohin ihn sein Weg führt, war bislang aber noch völlig unklar.
Der 53-jährige Dirks ist seit Oktober 2014 CEO der Telefónica Deutschland Holding AG, zuvor war er sieben Jahre lang Vorsitzender der Geschäftsleitung der E-Plus Gruppe. In seine Amtszeit fiel die Integration der E-Plus-Gruppe in den Telefónica-Konzern, die allerdings nicht immer reibungslos verlief.
Gerade in den vergangenen Wochen stand Telefónica immer wieder im Kreuzfeuer der Kritik: So häuften sich beispielsweise die Klagen von Kunden und Händlern über mangelnden Service und vor allem die schlechte Erreichbarkeit der Hotlines. Anfang November führte der Netzbetreiber zudem mit Ares ein neues System für die Vertragsverlängerung ein, das ebenfalls für großen Ärger bei den Partnern sorgte.