Schuldenabbau 13.01.2021, 09:00 Uhr

Telefónica wird Funkmasten für 7,7 Milliarden Euro los

Durch den Verkauf von 31.000 Funkmasten in verschiedenen Ländern erlöst der spanische Telefónica-Konzern rund 7,7 Milliarden Euro. Das Geld soll zum Schuldenabbau verwendet werden.
(Quelle: Andres Garcia Martin/Shutterstock)
Der Verkauf von Funkmasten soll den spanischen Telecom-Konzern Telefónica beim Schuldenabbau voranbringen. Die Telefónica-Sparte Telxius werde durch den Verkauf von knapp 31.000 Funkmasten in Spanien, Deutschland und Südamerika an den US-Konzern American Tower Corporation (ATC) rund 7,7 Milliarden Euro einnehmen, teilte Telefónica in Madrid mit. Der Deutsche-Telekom-Konkurrent werde dadurch einen Gewinn von rund 3,5 Milliarden Euro verbuchen - die Schulden sollen um 4,6 Milliarden Euro sinken.
An der Madrider Börse stieß die Nachricht auf großes Interesse. Die Telefonica-Aktie sprang zeitweise um mehr als 8 Prozent auf knapp 3,90 Euro. Damit ließ sie die jüngste Talfahrt hinter sich und konnte an ihr Niveau von Anfang Dezember 2020 anknüpfen.
Vergangenen Sommer erst hatte sich die deutsche Telefónica-Tochter von ihren Funktürmen verabschiedet und diese an Telxius veräußert. Zudem hatte der Mobilfunkanbieter bereits vor einigen Jahren 2.350 frei stehende Mobilfunkmasten an Telxius abgegeben und damit knapp 590 Millionen Euro erlöst.
Durch den Verkauf von Sendemasten können Telecom-Konzerne ihre Bilanzen entlasten und etwa Geld für Investitionen in das neue schnelle 5G-Mobilfunknetz einsammeln. Funktürme und Mobilfunkstandorte gelten angesichts der Niedrigzinsen als attraktives Investment für professionelle Anleger wie Versicherer und Finanzinvestoren, die an einer stabilen Rendite aus den Standortmieten interessiert sind.
Das Geschäft mit Funktürmen ist derzeit stark im Gespräch. Telefonica-Konkurrent Vodafone etwa plant einen Börsengang seiner Funkturm-Sparte Vantage Towers Anfang 2021. Dazu sei eine Notierung des mehr als 68.000 Masten aus neun Ländern umfassenden Geschäfts an der Frankfurter Börse angestrebt, hieß es. Die Deutsche Telekom hatte ihre Funktürme schon vor vielen Jahren in eine eigene Gesellschaft eingebracht, ist aber noch alleinige Besitzerin.




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