Bilanz
26.10.2016, 16:37 Uhr
Weniger Umsatz und rote Zahlen: Telefónica bleibt unter Druck
Telefónica Deutschland meldet für das dritte Quartal einen Umsatzrückgang sowie einen Verlust von 105 Millionen Euro. Positiv entwickelten sich die Kundenzahlen.
Der Münchner Netzbetreiber Telefonica Deutschland (O2) steht zwei Jahre nach dem milliardenschweren Kauf des Mobilfunkers E-Plus weiter unter Druck. Vorläufigen Zahlen zufolge ließen der Preiskampf im Mobilfunk und die geringere Nachfrage nach neuen Smartphones und Tablets den Umsatz im dritten Quartal um 5,2 Prozent auf 1,876 Milliarden Euro sinken.
Bei den Umsatzerlösen aus Mobilfunkdienstleistungen (Service-Umsatz) meldet Telefónica im Berichtszeitraum einen Rückgang um 1,8 Prozent auf 1,394 Milliarden Euro. Gründe seien das wettbewerbsintensive Umfeld sowie Regulierungseffekte wie die stufenweise Absenkung von Roaming-Gebühren und Durchleitungsentgelten durch die Regulierungsbehörden. Auch für das Gesamtjahr rechnet Telefónica mit einem "leicht rückläufigen" Service-Umsatz - ohne eine konkrete Prognose abzugeben. Im Vorjahr lag der Vergleichswert bei 5,532 Milliarden Euro.
Der Festnetzumsatz gab im dritten Quartal um 4,3 Prozent auf 245 Millionen Euro nach, wobei die Zahl der Breitband-Anschlüsse (2,1 Millionen) weitestgehend stabil blieb.
Die Münchner sparen allerdings Kosten bei Netz, Läden und Personal - und konnten so das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Oibda) um 3 Prozent auf 467 Millionen Euro steigern. Unterm Strich blieb aber immer noch ein dickes Minus in Höhe von 105 Millionen Euro stehen. Immerhin fiel dieses - verglichen mit dem Vorjahreszeitraum (minus 134 Millionen) - etwas geringer aus.
Erstmals über 20 Millionen Vertragskunden
Im Gegenzug verzeichnete Telefónica Deutschland im dritten Quartal einen kräftigen Zuwachs bei den Kundenanschlüssen. Die Zahl der Mobilfunkanschlüsse legte um etwa 656.000 zu. Davon entfiel mit rund 426.000 der Großteil auf das Vertragskundensegment. Damit überschreite die Zahl der Vertragskunden im Konzern erstmals die Marke von 20 Millionen, wie das Unternehmen betonte.
Zum 30. September verfügte Telefónica insgesamt über knapp 44,1 Millionen Mobilfunkanschlüsse – ein Plus von 1,9 Millionen seit Vollzug der Fusion vor zwei Jahren.
Telefónica-Chef Thorsten Dirks zeigte sich insgesamt zufrieden mit den aktuellen Zahlen: "Zwei Jahre nach Vollzug der Fusion ziehen wir eine positive Bilanz. Bei der Integration erreichen wir unsere Ziele. 2017 wird die digitale Transformation von Telefónica Deutschland weiter Fahrt aufnehmen", so der Manager.
Und Finanzchefin Rachel Empey ergänzte: "Wir liegen operativ und finanziell voll im Plan und bekräftigen unsere Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr."