Mobilfunker unter Druck: Vodafone-Chef betont Fortschritte
Rogge: „Preis-Leistungs-Problem“ im Mobilfunk
Während Rogge beim Festnetz von einem „Zuverlässigkeitsproblem“ spricht, das gelöst worden sei, so sieht er im Mobilfunk ein „Preis-Leistungs-Problem“. „Das Preis-Leistung-Verhältnis war nicht immer da, wo es sein sollte.“ Daher habe man es mit Aktionstarifen verbessert und sei dadurch attraktiver geworden. „Das wird Wirkung zeigen.“ Zugleich sei der Netzausbau zügig vorangekommen. 1100 bisherige 4G-Funklöcher seien geschlossen worden, weitere 1100 sollen in den kommenden 12 Monaten verschwinden.
Das Vodafone-Mobilfunknetz sei im Zuge des 5G-Ausbaus besser geworden und die durchschnittliche Übertragungsgeschwindigkeit, die beim Kunden ankommt, um knapp 20 Prozent auf 112 Megabit pro Sekunde angestiegen, sagt der 53-Jährige. Auch im Service gebe es Fortschritte, die durchschnittliche Hotline-Wartezeit sei in einem Jahr von 150 auf 50 Sekunden gesunken.
Im Jahresauftakt-Quartal verlor Vodafone Kunden. Auf die Frage, wann die Durststrecke für das Unternehmen vorbei sein und die Kundenzahl wieder deutlich steigen wird, sagt Rogge: „Ich bin zuversichtlich, dass wir unseren fairen Anteil am Markt in einem angemessenen Zeitrahmen bekommen werden.“ Die Position der Firma habe sich am Markt verbessert.
Vodafone auch in anderen Märkten unter Druck
Der Vodafone-Konzern ist nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Märkten unter Druck. Deshalb verordnete die Zentrale in Großbritannien ihren Ländergesellschaften einen Sparkurs. In Deutschland sollen bis Ende März 2023 1300 Vollzeitstellen wegfallen, vor allem in der Verwaltung und damit großteils in der Düsseldorfer Deutschlandzentrale. Aktuell hat Vodafone in der NRW-Landeshauptstadt noch gut 5000 Beschäftigte, deutschlandweit sind es etwa 14.000 Stellen. Zugleich sollen 400 neue Stellen in kundennahen Bereichen aufgebaut werden.
Einen Zwischenstand gibt es nicht. Man sei in Gesprächen, sagt Rogge. Für die Belegschaft sei der Jobabbau schmerzhaft. Es sei ein trauriger Schritt, den man als Management aber gehen müsse. „Die wirtschaftlichen Realitäten und die stärkere Ausrichtung am Kunden machen dies notwendig“, sagt er und verweist unter anderem auf höhere Energiekosten.