LTE & UMTS
04.02.2015, 14:03 Uhr

So funktionieren die Internet-Hotspots im ICE

Bei Tempo 300 im Web surfen und E-Mails schreiben - in der 1. Klasse der ICEs ist das inzwischen sogar gratis möglich. Telecom Handel zeigt, wie die rollenden Hotspots der Bahn funktionieren.
(Quelle: Deutsche Bahn AG)
Rollende Büros mit WLAN-Zugang gehören inzwischen in vielen ICE-Zügen zum Gratis-Service der 1. Klasse. Und Bundesverkehrsminister Dobrindt forderte erst vor kurzem die Deutsche Bahn dazu auf, in allen ihren Zügen - also auch im Regionalverkehr - kostenloses Internet und stabile Mobilfunk-Verbindungen anzubieten. Doch wie funktionieren die rollenden Hotspots eigentlich?
Seit Mitte 2014 ist das 5.200 Kilometer lange ICE-Kernnetz der Deutschen Bahn für den Internetempfang ausgerüstet und der Großteil der rund 260 ICEs ist inzwischen zu rollenden Hotspots umgerüstet. Die meisten ICE-Passagiere könnten somit auf Geschäftsreisen auch bei Tempo 200 und mehr arbeiten. Wie dabei das Internet in den ICE kommt, hat nun der DB-Kooperationspartner Deutsche Telekom aufgezeigt.

WLAN-Zugangspunkte in jedem Waggon

Durch den gesamten ICE-Zug sind Netzwerkkabel verlegt, jeder Zug hat eine feste IP-Adresse, und in jeden Waggon sind zwei WLAN-Zugangspunkte in die Decke integriert. In einem Wagen des Zuges gibt es zudem einen Server mit Modems, die die Mobilfunksignale an zwei Multibandantennen auf dem Zugdach weiterleiten.

Die ICE-Hotspots arbeiten mit LTE und UMTS

Der Server des ICE wertet die unterwegs empfangenen Mobilfunksignale fortlaufend aus und wählt dann stets die Verbindung mit dem aktuell höchsten Signalpegel. Die Strecken des ICE-Kernnetzes sind dabei meist schon mit LTE versorgt, während die Versorgung in der Nähe von Bahnhöfen und Ballungsräumen oft über UMTS erfolgt.
Da die Mobilfunkzellen im LTE-Standard eine größere Reichweite haben als die im 3G-Standard sind hier weniger Übergaben zwischen den einzelnen Mobilfunkzellen erforderlich. Das erleichtert den konstanten Empfang des Mobilfunksignals auch bei Geschwindigkeiten bis 300 km/h.

Internet im Tunnel

Das letzte große Problem einer konstanten Internetversorgung im Zug sind schließlich die Eisenbahntunnel. Diese lassen sich aufgrund der Dämpfung des Erdreichs nicht einfach über das Netz der Mobilfunkstationen versorgen. Stattdessen werden dort Funkanlagen eingesetzt, die über eine Antenne außerhalb des Tunnels die Anbindung an das Mobilfunknetz sicherstellen. Innerhalb des Tunnels sorgt dann ein Schlitzkabel der Tunnelfunkanlage – eine Variante des Koaxialkabels – für die Versorgung, dessen Signal bei Tunnellängen ab zwei Kilometern zusätzlich verstärkt werden muss.




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