Herweck 03.03.2020, 10:03 Uhr

Händler-Tool „Hero“: Für Helden der Arbeit

Herweck hat mit „Hero“ ein neues Online-Tool für Händler eingeführt, mit dem die Vermarktung von Mobilfunkverträgen einfacher als bislang von der Hand gehen soll.
(Quelle: Herweck)
Wer heute Mobilfunkverträge vermarktet, hat’s nicht leicht“, sagt Jörg Herweck. Eine Schwierigkeit im aktuellen Modell sieht der Herweck-Vorstand in der hohen Komplexität der Vertragsschaltung. So erhielten Händler jeden Monat umfangreiche neue Tabellen, die sämtliche Verträge mit allen möglichen Optionen und Klauseln auflisten – nicht selten auf mehr als 100 Seiten Papier. „Wenn ich heute eine Aushilfe einstellen will, dann benötigt die erst einmal mehrere Wochen, um auch nur annähernd fit im Tarifangebot zu werden“, erklärt wiederum Vorstandskollege Hans-Jürgen Witfeld im Gespräch mit Telecom Handel.
Dasselbe gelte für Unternehmer, bei denen Mobilfunkverträge nicht das Hauptgeschäft ausmachen. Auch diese hätten wenig Zeit, sich mit Tarifen und Hardware up to date zu halten, wollten aber ihren Kunden dennoch die Möglichkeit bieten, bei ihnen ein neues Handy samt Vertrag zu kaufen. Um diese – relativ breite – ­Zielgruppe abzuholen, hat Herweck zusammen mit ehemaligen Mitarbeitern von WES Kommunikation im vergangenen Jahr das Web-Portal „Hero“ entwickelt. Betreiber ist die Telexa GmbH aus Dortmund, ein Tochterunternehmen des Distributors.
Auf einer einfachen Web-Oberfläche kann der Händler via PC, Tablet oder auch Smartphone Tarife mit oder ohne Hardware vermarkten, zur Auswahl stehen dabei allerdings nicht alle Angebote der Partner, sondern nur ausgewählte Tarife und Smartphones. Die Aufmachung der Seite entspricht der von gängigen Portalen für Endkunden, entsprechend finden sich auf der Hauptseite auch wechselnde Top-Angebote sowie einfache Auswahlmenüs. Mit einem Klick lässt sich eine Endkunden­ansicht aktivieren, in der dann beispielsweise die Marge und andere Punkte ausgeblendet werden. Möchte man wieder zurück zur Verkäufermaske, muss man dies mit einem Passwort bestätigen. 
Hat man mit dem Kunden den Vertrag und das Endgerät gewählt, lassen sich Hardware und Tarif vor Abschluss noch genauer festlegen, etwa welche Farbe das Telefon haben soll oder ob der Kunde eine bestimmte Zusatzoption zum Vertrag wünscht. Die Eingabe von Vertragspartnernummer, IMEI oder Vertragsdaten entfällt komplett, da all diese Daten bereits im System hinterlegt sind und nur per Mausklick ausgewählt werden.

Lieferung im Händlernamen

Jörg Herweck, Vorstand Herweck
Quelle: Herweck
Nach dem letzten Klick erhält der Händler einen einzigen Beleg, auf dem der komplette Vorgang inklusive der Auszahlung aufgelistet ist. Die Hardware muss der ­Hero-Nutzer im Übrigen nicht vorrätig haben – der Kunde bekommt sein neues Smartphone direkt aus dem Logistikzen­trum von Herweck nach Hause oder in den Laden geschickt, die Lieferung nach Hause erfolgt dabei im Namen des Händlers. „Immer mehr Händler haben mit der Bonität zu kämpfen und könnten gar kein iPhone für 1.200 Euro vorfinanzieren“, erklärt Herweck.
Individuelle Anpassungen der Tarife sind – in Maßen – ebenfalls möglich. So kann der Händler beispielsweise den Anschlusspreis erlassen oder die Einmalzahlung für das Smartphone senken – all das geht dann jedoch zu Lasten seiner Auszahlung. Und die bekommt der Händler sehr zeitnah, verspricht Herweck: „Wir zahlen täglich aus. Der Händler hat sein Geld meist schon, bevor der Kunde sein Handy das erste Mal eingeschaltet hat.“ Die Höhe der Provision unterscheide sich natürlich von der eines Exklusivpartners, so Witfeld. Man wolle mit Hero nicht die bestehenden Händler auf ein neues Portal heben, sondern neue hinzugewinnen.
Hans-Jürgen Witfeld, Vorstand Herweck
Quelle: Herweck
Witfeld sieht das Tool auch nicht als Wettbewerb für den Online-Handel: „Wir wollen keine Konkurrenz zu den einschlägigen Portalen aufbauen, das können andere besser. Unsere Zielgruppe ist ganz klar der stationäre Handel.“ Und das schließe auch die Systemhauspartner mit ein, gerade auch im SOHO-Segment, so Witfeld. Als Support für die Hero-Nutzer hat Herweck vier Mitarbeiter abgestellt, und auch bei der Finanzierung musste der Distributor viel Geld investieren. „Noch vor einigen Jahren hätten uns die Netzbetreiber bei so einem Projekt zur Kundengewinnung unterstützt, aber heute steht das ja nicht mehr im Vordergrund“, so Herweck.
Ähnliche Portale wie Hero gab es auch in der Vergangenheit immer wieder – auch von Subdistributoren –, doch waren diese seitens der Netzbetreiber nicht immer gern gesehen, erzählt Witfeld. „Hier wurde oft gepoolt, also Verträge eines Berliner Händlers auf die VO eines Münchner Shops gelistet, weil darüber bestimmte regionale Zusatzgelder abgegriffen werden konnten.“ Das laufe bei Hero anders, hier werde jeder Abschluss eindeutig zugeordnet, so Witfeld.




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